Sportartikelkonzern

Adidas will für 2020 Dividende zahlen

Nach der für 2019 gestrichenen Dividende sieht sich Adidas trotz der anhaltenden Pandemie in der Lage, für das zurückliegende Jahr an die Aktionäre auszuschütten.

Adidas will für 2020 Dividende zahlen

sck München – Nach der für 2019 gestrichenen Dividende sieht sich Adidas trotz der anhaltenden Pandemie in der Lage, für das zurückliegende Jahr an die Aktionäre auszuschütten. Der Sportartikelkonzern aus Herzogenaurach teilte ad hoc mit, für 2020 eine Dividende von 3 Euro je Aktie zu planen. Das entspräche einer Ausschüttungssumme von insgesamt 585 Mill. Euro. „Dieser Vorschlag spiegelt das gestärkte Finanzprofil des Unternehmens sowie den positiven Ausblick des Managements für das Jahr 2021 wider“, erklärte das Dax-Unternehmen.

Zum Wochenauftakt profitierte die Aktie von Adidas von dieser Nachricht kaum. Der Titel konnte nur die Kursverluste eindämmen. Das Papier büßte zeitweise 2,5% ein und beendete den Xetra-Handel bei 291,10 Euro (–1,5%). Sorgen der Anleger um eine dritte Welle der Corona-Pandemie drückten am Montag am Markt auf die Stimmung. Der zweitgrößte Sportartikelkonzern der Welt nach Nike ist von der Krise schwer betroffen. Für Adidas zeichnete sich 2020 der niedrigste Betriebsgewinn seit der Finanzmarktkrise (2009) ab. Viele Läden sind aufgrund von Lockdowns in zahlreichen europäischen Ländern geschlossen. Der Konzern legt seine Bilanz am 10. März vor.

Liquiditätslage stabilisiert

Dennoch will die Konzernführung um Vorstandschef Kasper Rorsted die Dividendenzahlung nach einer kurzen Unterbrechung wieder aufnehmen. Das Management begründete seine Entscheidung mit einer stabilisierten Liquiditätslage.

In der Meldung erwähnt Adidas „eine Reihe von Finanzierungsmaßnahmen, die (…) im vergangenen Jahr erfolgreich umgesetzt“ worden seien. Das Unternehmen führte dabei unter anderem die Emission von Anleihen von insgesamt 1,5 Mrd. Euro und einen neuen Bankenkonsortialkredit von 1,5 Mrd. Euro auf. Diese Maßnahmen fallen in den Zuständigkeitsbereich von Finanzvorstand Harm Ohlmeyer. Im vergangenen Herbst verkündete der CFO die Rückzahlung der letztlich abgerufenen 500 Mill. Euro an die Staatsbank KfW. Mit dem Bündel an Aktivitäten zur Liquiditätssicherung schaffte er die Voraussetzung für eine Dividende für 2020.

Allerdings bleibt zunächst offen, ob Adidas die angekündigte Ausschüttung vollständig aus dem erwirtschafteten Überschuss des Konzerns oder teilweise aus der Substanz zahlen wird. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres schrumpfte der Nettogewinn um 11% auf 577 Mill. Euro. Das Jahresschlussquartal ist bei Adidas erfahrungsgemäß schwach. Ursprünglich wollte Adidas für 2019 je Aktie 3,85 Euro überweisen. Für 2018 waren es 3,35 Euro je Anteilschein.

Wertberichtigt Seite 6

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.