Vor dem Hintergrund eines positiven Verlaufs der Berichtssaison für das dritte Quartal sowie nachlassender Befürchtungen hinsichtlich einer deutlichen geldpolitischen Straffung haben Europas Aktienmärkte am Donnerstag deutlich zugelegt. Der Dax gewann 1,4% auf 15463 Zähler und erreichte somit den höchsten Stand seit zwei Wochen. Der Euro Stoxx 50 kam um 1,6% auf 4150 Punkte voran. Auch die Wall Street tendierte fest: Der S&P 500 lag im frühen Geschäft 1,6% im Plus.

Im Dax legten SAP nach den guten Zahlen vom Vortag weiter um 2,9% zu, während die Dickschiffe Siemens und Infineon 3,1% und 2,7% ge­wannen. Die US-Indizes wiederum profitierten von einer Verbesserung der Lage am heimischen Arbeitsmarkt sowie kräftigen Gewinnsprüngen in der Finanzbranche. Mehrere US-Großbanken­, darunter Citigroup, Bank of America und Wells Fargo, legten starke Zahlen vor. Sehr positiv nahmen die Investoren auch die Prognose des Krankenversicherers United Health auf.

Der Verfall der türkischen Lira verstärkte sich derweil. Die Währung sackte bis auf ein Rekordtief von 9,19 Lira je Dollar ab und lag am Abend mit einem Verlust von 1,1% bei 9,18 Lira pro Dollar. Auslöser war erneut der Druck, den der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan trotz einer hohen Inflation auf die Zentralbank ausübt. In der Nacht auf Donnerstag entließ Erdogan die beiden stellvertretenden Notenbankchefs Semih Tumen und Ugur Namik Kücük, die in der zurückliegenden geldpolitischen Sitzung gegen eine Leitzinssenkung gestimmt hatten, sowie mit Abdullah Yavas ein weiteres Mitglied des geldpolitischen Ausschusses.

Der Preis der Rohölsorte Brent stieg über die Marke von 84 Dollar je Barrel und wurde am Abend zu 84,02 Dollar gehandelt. Am Anleihemarkt fielen die Renditen für Bundesanleihen deutlich.

Berichte Seiten 6 und 24