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Akzo Nobel gibt sich in Bietergefecht geschlagen

Akzo Nobel verabschiedet sich aus dem Bieterwettstreit um die finnische Tikkurila. Der Rückzug der Niederländer folgt auf die in der Vorwoche abermals erhöhte Offerte seitens der US-amerikanischen PPG Industries.

Akzo Nobel gibt sich in Bietergefecht geschlagen

ab Düsseldorf

verabschiedet sich aus dem Bieterwettstreit um die finnische Tikkurila. Der Rückzug der Niederländer folgt auf die in der Vorwoche abermals erhöhte Offerte seitens der US-amerikanischen PPG Industries, wie Akzo Nobel mitteilte. Hatte Europas größter Farbenhersteller im Januar zunächst dazwischengefunkt und mit 1,4 Mrd. Euro das laufende Angebot von PPG übertrumpft, zogen die Amerikaner in der vorigen Woche nach und erhöhten ihr Übernahmeangebot auf 34 Euro je Aktie bzw. 1,5 Mrd. Euro in Summe.

Damit sei ein Niveau erreicht, das sich aus Sicht von Akzo Nobel nicht mehr rechne. „Wir haben klare Prioritäten und Kriterien bezüglich der Kapitalallokation“, erläuterte Akzo-CEO Thierry Vanlancker. Die beabsichtigte Akquisition von Tikkurila könne unter den neuen Parametern nicht mehr länger mit anderen Wertschaffungsmöglichkeiten Schritt halten. Disziplin bei Akquisitionen sei einer der Schlüsselfaktoren im Rahmen des Transformationsprozesses, mit dem Akzo Nobel die Profitabilität steigern und den freien Cash-flow stärken will. Von daher setzen die Niederländer das laufende 300 Mill. Euro schwere Aktienrückkaufprogramm fort und bekennen sich dazu, das Verhältnis der Nettoschulden zum operativen Ergebnis in einer Spanne zwischen 1 und 2 zu halten.

Akzo Nobel hatte die Offerte Ende Januar für verbindlich erklärt, zugleich aber eine Mindestannahmequote von 90% sowie die Zustimmung des größten Einzelaktionärs der Finnen, Oras Invest (20%), zur Voraussetzung gemacht. Wenige Tage später stockte PPG die eigene Offerte auf, senkte die Mindestannahmeschwelle von 90% auf 66,7% und machte weitere Zugeständnisse hinsichtlich möglicher regulatorischer Einwände. Darauf basierend haben mittlerweile Großaktionäre, die zusammen 29,34% des Grundkapitals halten, zugesagt, ihre Aktien in die Offerte einzureichen. Auch der Board von Tikkurila empfiehlt den eigenen Aktionären, das PPG-Angebot anzunehmen. PPG geht davon aus, das Übernahmeangebot noch im März oder zu Beginn des zweiten Quartals abzuschließen.