Den Blick auf die heutigen geldpolitischen Beratungen der Europäischen Zentralbank (EZB) gerichtet, haben es die Aktienanleger zur Wochenmitte vorgezogen, in die Defensive zu gehen. Kursverluste der Dividendentitel waren deshalb die Folge. Der deutsche Leitindex Dax verlor 1,5% auf 15610 Zähler. Der Euro Stoxx 50 Index gab um 1,1% auf 4177 Punkte nach.

Mancher Marktteilnehmer sorgt sich angesichts der hohen Inflationsraten in der Eurozone, dass die europäischen Währungshüter erste Signale einer Drosselung ihrer Wertpapierkäufe geben könnten und damit das Ende der Phase der ultralockeren Geldpolitik einleiten. Andere verweisen aber auch darauf, dass die EZB-Verantwortlichen die Inflationsentwicklung nur als ein vorübergehendes Phänomen ansehen, und vertreten die Ansicht, dass es zu keiner Grundsatzentscheidung über die Bondkäufe kommen wird. Gedämpft wurde die Stimmung auch durch die sich immer weiter ausbreitende Delta-Variante des Covid-19-Virus. Anleger sorgen sich vor den wirtschaftlichen Implikationen bei erneuten Lockdowns.

Am US-Aktienmarkt stand die Aktie von Coinbase unter Druck. Die US-Börsenaufsicht SEC droht der größten US-Handelsplattform für Cyberwährungen wie Bitcoin wegen eines geplanten neuen Angebots, bei dem Nutzer Kryptovermögen verleihen und dafür Zinsen einstreichen können, mit einer Klage. Aufgrund des Widerstands werde die Einführung des Programms bis mindestens Oktober verschoben, teilte Coinbase-Rechtsvorstand Paul Grewal am Mittwoch im Firmenblog mit.

Am Anleiheprimärmarkt baute der Bund das Segment der grünen Bundeswertpapiere aus. Den Anlegern wurde der vierte Green Bond Deutschlands angeboten. Der zehnjährige Titel über 3,5 Mrd. Euro ging zu einer durchschnittlichen Rendite von –0,38 % an die Investoren. Eine Nachfrage von mehr als 12,5 Mrd. Euro erhielt Cades für einen zehnjährigen Social Bond über 5 Mrd. Euro.