Telekomnetz

Auch Orange sucht sich Partner bei Glasfaser

Auch Orange treibt den Glasfaserausbau mithilfe von Investoren voran. Der französische Marktführer bündelt seine Glasfaseraktivitäten im ländlichen Raum im Joint Venture Orange Concessions und tritt die Hälfte an ein Investorenkonsortium ab. La...

Auch Orange sucht sich Partner bei Glasfaser

hei Frankfurt

Auch Orange treibt den Glasfaserausbau mithilfe von Investoren voran. Der französische Marktführer bündelt seine Glasfaseraktivitäten im ländlichen Raum im Joint Venture Orange Concessions und tritt die Hälfte an ein Investorenkonsortium ab. La Banque Des Territoires, CNP Assurances und EDF Invest setzten sich in dem Bietgefecht durch, das Orange einen Mittelzufluss von 1,3 Mrd. Euro beschert. Insgesamt wird das Joint Venture mit 2,67 Mrd. Euro bewertet.

Concessions verfügt über 4,5 Millionen direkte Glasfaseranschlüsse im ländlichen Raum und soll den Ausbau mithilfe der Investoren be­schleunigen. Zugleich behält sich die ehemalige France Télécom für die Zukunft eine Call-Option vor, die ihr die Kontrolle über die Einheit sichert. Die neue Gesellschaft soll die Glasfaser nach dem Open-Access-Modell auch Dritten zugänglich machen.

Orange folgt mit dem Schritt dem Beispiel von Wettbewerbern in Europa wie Telefónica oder Deutsche Telekom. Beide Konzerne haben kürzlich gesonderte Investmentvehikel für Telekommunikationsinfrastruktur aufgelegt und diese für Anleger geöffnet. So startet Telefónica in Deutschland die UGG (Unsere Grüne Glasfaser) zusammen mit dem Ankerinvestor Allianz Capital. Die Telekom hat zunächst ihre Mobilfunkinfrastruktur in den Niederlanden in ein solches Vehikel eingebracht. Beide Fonds sollen weiteren Investoren offen stehen.

Die Telekomnetzbetreiber setzen damit bilanzielle Werte frei, die so zugleich für den Kapitalmarkt transparent werden. Dabei sind noch einige dicke Brocken in der Pipeline, insbesondere was die Mobilfunkantennenstandorte betrifft. Während Telefónica bei ihrer Tochter Telxius einen breiten Portfolioansatz verfolgt und dort Unterseekabel, Glasfaser und Funktürme gebündelt hat – mit KKR als Ankerinvestor –, setzt Vodafone mit Vantage auf eine reine Tower Company. Als solche steuert sie in den nächsten Wochen auf einen der größten Börsengänge weltweit zu. Die Bewertung wird auf 20 Mrd. Euro taxiert.

Orange hat wie die Deutsche Telekom verkündet, Optionen für das eigene Tower-Portfolio prüfen zu wollen. Die Aktivitäten der Franzosen umfassen 59000 Funktürme und werden konservativ auf 10 Mrd. Euro geschätzt. Der Orange-CEO nannte eine Zusammenführung der Aktivitäten mit Vantage Towers oder mit Deutsche Funkturm kürzlich eine „interessante Sache“. Ende Februar sollen Details bekannt werden.

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