Versicherungen

Axa reduziert Covid-Risiken

Die Covid-19-Pandemie hat zwar deutliche Spuren in den Ergebnissen von Axa hinterlassen, doch der zweitgrößte Versicherer Europas nach der Allianz konnte mit seiner finanziellen Solidität, dem Bargeldmittelbestand und der in Aussicht gestellten...

Axa reduziert Covid-Risiken

wü Paris

Die Covid-19-Pandemie hat zwar deutliche Spuren in den Ergebnissen von Axa hinterlassen, doch der zweitgrößte Versicherer Europas nach der Allianz konnte mit seiner finanziellen Solidität, dem Bargeldmittelbestand und der in Aussicht gestellten Dividende die Erwartungen übertreffen. Deshalb legte die Axa-Aktie am Donnerstag an der Börse von Paris um 4,2% auf 21,15 Euro zu und verbuchte damit den größten Kursgewinn innerhalb des CAC 40. Die Ergebnisse seien sehr gut, sagte Konzernchef Thomas Buberl während einer Videokonferenz. Denn trotz der Coronavirus-Krise seien die Einnahmen nahezu stabil geblieben. „Wir sind sehr zuversichtlich für das Jahr 2021“, erklärte er.

Nachdem die Pandemie das operative Ergebnis von Axa, wie von dem Versicherer zuvor prognostiziert, mit 1,5 Mrd. Euro belastet hat, hat er nun nach Angaben von Risiko- und Investitionschef Alban de Mailly Nesle seine Covid-Risiken reduziert. Bei Axa bestanden die Risiken vor allem in der Annullierung von Großveranstaltungen und Betriebsstörungen. In seiner Heimat ist der Versicherer gerade von einem Berufungsgericht in Aix-en-Provence verurteilt worden, einen Restaurantbetreiber für seine coronabedingten Betriebsverluste zu entschädigen. De Mailly Nesle bestätigte am Donnerstag auch, dass sich Axa wie andere Unternehmen aus dem Gaspipelineprojekt Nord Stream 2 zurückgezogen hat. Axa habe seine Exponierung auf dem amerikanischen Markt berücksichtigt, sagte er, ohne weitere Details zu nennen.

Der Integration der 2018 für 15,3 Mrd. Dollar übernommenen, auf Versicherungen für Unternehmen spezialisierten XL-Gruppe aus den USA in das interne Modell hat Axa die Verbesserung seiner Solvency-2-Solvabilitätsquote um 13 Punkte zu verdanken. Sie betrug Ende Dezember 200%, nachdem sie Ende 2019 noch bei 198% gelegen hatte. Analysten dagegen hatten laut Reuters lediglich mit 190% gerechnet. Der Bargeldmittelbestand wiederum übertraf mit 4,2 Mrd. Euro Ende letzten Jahres das selbstgesteckte Ziel von 1 bis 3 Mrd. Euro.

Positive Preisentwicklung

Axa rechne mit einer positiven Entwicklung der Preise von Axa XL bis Ende des Jahres, erklärte Finanzchef Etienne Bouas-Laurent. Der Versicherer hatte im November angekündigt, der Tochter eine Kapitalspritze von rund 1 Mrd. Euro zukommen lassen zu wollen. Axa erwartet, dass sie in diesem Jahr ein operatives Ergebnis von 1,2 Mrd. Euro erzielen wird. In den nächsten Jahren dürfte Axa XL deutlich mehr und weniger schwankend zu den Ergebnissen des Konzerns beitragen, meint Analyst Benjamin Serra von Moody’s Investors Service. Letztes Jahr hatte Axa XL auch der Anstieg von Naturkatastrophen zu schaffen gemacht.

Wegen der Pandemie und den Ermahnungen der Aufsichtsbehörden, sich bei Dividenden zurückzuhalten, hatte der Versicherer letztes Jahr die zunächst in Aussicht gestellte Dividende halbiert. Nun will er 1,43 Euro je Aktie zahlen. Dies entspricht der Summe, die er ursprünglich letztes Jahr als Dividende vorgesehen hatte.

Axa
Kennzahlen nach IFRS
in Mill. Euro 20202019
Einnahmen96723103532
  Leben3152438318
  Schaden4872948817
  Gesundheit1471114000
  Vermögens-­  verwaltung  1269  1879
Operatives Ergebnis42646451
Nettoergebnis31643857
Dividende je Aktie (Euro)   1,43  0,73
Börsen-Zeitung