Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat am Tag des Amtsantritts ihres neuen Chefs Mark Branson gleich mal eine Duftmarke für Investmentfonds gesetzt: Am Montagabend veröffentlichte die Behörde einen Richtlinien-Entwurf für nachhaltige Investmentvermögen. Das Ziel dabei ist, Anleger vor Irreführung durch angeblich nachhaltige Fonds zu schützen (Greenwashing). Die Konsultationsphase mit der Branche soll schon am 6. September enden.

Das Vorhaben der BaFin war im Frühjahr durchgesickert und hatte für eine heftige Abwehr seitens der Finanzbranche, allen voran durch den Fondsverband BVI, geführt (vgl. BZ vom 17. Mai). Zudem schaltete sich das Bundesfinanzministerium ein. Das brachte den ursprünglichen Zeitplan der BaFin für die Richtlinie durcheinander. Mit dem nun veröffentlichten neuen Entwurf ist die Aufsicht den Fondsanbietern sichtlich entgegengekommen. Es gibt gleich drei verschiedene Ansätze, wie Portfolien von nachhaltigen Fonds aussehen können. Auch ist reichlich Spielraum inbegriffen. Zudem lässt die BaFin erkennen, dass künftige nationale oder internationale Regeln zur Nachhaltigkeit Berücksichtigung finden können.

Bericht Seite 4