Finanzaufsicht

BaFin setzt weiter Kapitalpuffer aus

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin wird voraussichtlich bis mindestens Ende dieses Jahres von Banken und Sparkassen keinen konjunkturabhängigen Aufschlag auf die Kapitalquote verlangen. Der sogenannte antizyklische Kapitalpuffer, der im April des...

BaFin setzt weiter Kapitalpuffer aus

jsc Frankfurt

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin wird voraussichtlich bis mindestens Ende dieses Jahres von Banken und Sparkassen keinen konjunkturabhängigen Aufschlag auf die Kapitalquote verlangen. Der sogenannte antizyklische Kapitalpuffer, der im April des vergangenen Jahres wegen der Coronakrise auf null gesetzt worden war, wird nach derzeitiger Planung „bis Ende 2021 nicht erhöht“, wie die BaFin am Freitag mitteilte. Die Aufsicht begründete den Schritt mit dem Kreditbedarf der Realwirtschaft und möglichen Kreditausfällen in der Pandemie. Mit der Verlängerung wolle sie Planungssicherheit für Banken schaffen.

Ursprünglich hatte die Aufsicht den Kapitalpuffer im Mai 2019 aktiviert und auf 0,25% der risikogewichteten Aktiva festgesetzt. Mit der Absenkung im April 2020 hatte sie dann rechnerisch Kapitalvorgaben in Höhe von rund 5,5 Mrd. Euro ausgesetzt, so dass die Mittel zusätzlich für die Unterlegung von Krediten bereitstehen. Damals hatte die Aufsicht angekündigt, dass sie in diesem Jahr über eine etwaige Verlängerung der Aussetzung des Puffers entscheiden werde. Finanzkreisen zufolge hatte die BaFin damals auch darüber hinaus Nachsicht signalisiert, sollten Banken vorübergehend bestimmte Kapitalzielgrößen verfehlen.

Ob der antizyklische Kapitalpuffer Anfang 2022 wieder eingeführt wird, lässt die BaFin zwar offen. Sie hält jedoch fest, dass über die Höhe des Kapitalpuffers „nach der Corona-Pandemie“ entschieden werde. „Es ist derzeit nicht absehbar, wann die Pandemie überwunden sein wird.“