Wirecard-Skandal

BaFin untersucht Eignung von EY

Die Finanzaufsicht BaFin prüft nach dem milliardenschweren Wirecard-Bilanzskandal die Eignung des Abschlussprüfers EY.

BaFin untersucht Eignung von EY

Reuters Frankfurt/Berlin

Die Finanzaufsicht BaFin prüft nach dem milliardenschweren Wirecard-Bilanzskandal die Eignung des Abschlussprüfers EY. Wie aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine FDP-Anfrage hervorgeht, wird untersucht, ob es angemessen ist, dass Ernst & Young (EY) die Bilanzen diverser Finanzkonzerne prüft. Das Papier von Ende Februar lag der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vor.

Konkret heißt es im Amtsdeutsch: „Die BaFin untersucht derzeit, ob eine Prüfung der Abschlüsse der von ihr beaufsichtigten Unternehmen durch die Ernst & Young GmbH WPG dazu führt, dass die Erreichung des Prüfungszwecks gefährdet wird, und falls ja, ob eine Gefährdung durch bestimmte Maßnahmen seitens der Unternehmen ausgeschlossen werden kann.“

Finanzkonzerne müssen ihre Abschlussprüfer bei der BaFin angeben, das gilt nicht nur für EY. Die BaFin kann sie ablehnen. Dies ist laut Wirtschaftsministerium aber noch nie passiert. Im konkreten Fall ist die Überprüfung noch nicht abgeschlossen. BaFin und EY wollten sich nicht dazu äußern.

EY hatte jahrelang die Wirecard-Bilanzen testiert und steht deswegen ebenso wie die BaFin in der Kritik. Der Zahlungsabwickler ist 2020 nach Bekanntwerden milliardenschwerer Luftbuchungen pleitegegangen. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen Bilanzfälschung, Betrug, Marktmanipulation und Geldwäsche.

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