Versicherer

Allianz sieht Trendumkehr für Lebensversicherung

Die Lebensversicherung wird im Produktmix der Assekuranz nach einem schwachen zurückliegenden Jahrzehnt laut Prognose der Allianz wieder an Bedeutung gewinnen: War die Produktkategorie von 2010 bis 2020 weltweit mit einem jährlichen Wachstum von...

Allianz sieht Trendumkehr für Lebensversicherung

jsc Frankfurt

Die Lebensversicherung wird im Produktmix der Assekuranz nach einem schwachen zurückliegenden Jahrzehnt laut Prognose der Allianz wieder an Bedeutung gewinnen: War die Produktkategorie von 2010 bis 2020 weltweit mit einem jährlichen Wachstum von 2,4% deutlich hinter dem Zuwachs der Sachversicherungen inklusive der Unfallsparte von 4,4% zurückgeblieben, so dreht sich das Verhältnis künftig um, wie der Münchener Konzern im am Freitag erschienenen „Global Insurance Report“ festhält: Bis 2031 wächst das Bruttobeitragsvolumen in der Lebensparte demnach um 5,6% pro Jahr, während Sachversicherungen auf 4,6% kommen. Während das jährliche Beitragsvolumen insgesamt von 3,7 Bill. Euro 2020 auf 6,5 Bill. Euro 2031 wachsen wird, dürfte die Lebensparte von knapp 2,3 Bill. Euro auf 4,1 Bill. Euro klettern und damit anteilig leicht zulegen, lautet die Prognose.

Die Branche habe sich zum einen mit neuen Produkten auf das Tiefzinsumfeld eingestellt, zum anderen steige der Bedarf in der Altersvorsorge, schreibt die Allianz. Nach der Coronakrise bestehe in Europa zu­dem eine „einmalige Chance zur Trendumkehr“, da Privatleute auf einem „Berg von zusätzlichen Ersparnissen“ säßen, erklärte Ko-Autorin Patricia Pelayo Romero. In Westeuropa legte das Beitragsvolumen in der Lebensversicherung im zurückliegenden Jahrzehnt nur um 0,6% pro Jahr zu und damit sogar noch weniger als weltweit – ein „Sorgenkind“ sei die Sparte in Europa, erklärte Pelayo Romero. Künftig sind in Westeuropa laut Bericht 3,1% Wachstum im Jahr für die Lebensparte zu holen. Bereits im laufenden Turnus soll sich das Segment wieder spürbar erholen, nachdem es im vergangenen Jahr im Zuge der Krise unter die Räder kam. Insgesamt sei die Branche im Coronajahr „mit einem blauen Auge davongekommen“, resümiert die Allianz.

Zukunft liegt in China

Entscheidend für die Entwicklung des Beitragsvolumens seien nicht nur Faktoren wie Regulierung und Börsenkursentwicklung, sondern vor allem die Wirtschaftsleistung, wie der Bericht festhält. Dieser Zusammenhang zeige sich besonders im zurückliegenden Jahrzehnt – und werde sich fortsetzen. Damit wächst die Assekuranz der Prognose nach vor allem in China: 10,0% Wachstum im Jahr prognostiziert der Bericht für die Beitragseinnahmen in dem bevölkerungsreichen Land, während das Volumen weltweit um 5,2% pro Jahr zunimmt.

Entfielen 2020 noch 463 Mrd. Euro von insgesamt 3,7 Bill. Euro des Bruttobeitragsvolumens auf China und damit ein Achtel, so prognostiziert die Allianz für das Land im Jahr 2031 ein Volumen von gut 1,3 Bill. Euro von weltweit 6,5 Bill. Euro, was einem Fünftel entspräche. Das Volumen in China hätte sich somit absolut in etwa verdreifacht. Auch hier wird die Lebensversicherung laut Prognose stärker wachsen als die Sachsparte. So sei die Altersvorsorge in China besonders häufig nicht ausfinanziert.