Amundi fährt Rekordergebnis ein

Französischer Fondsriese macht mehr Neugeschäft und Gewinn - Neue Töchter in China und Spanien

Amundi fährt Rekordergebnis ein

wü Paris – Europas größte Fondsgesellschaft Amundi hat 2019 Ergebnisse und Mittelzuflüsse in Rekordhöhe verbucht. Die börsennotierte Tochter der französischen Großbank Crédit Agricole konnte ihr Nettoergebnis im vierten Quartal um 36,5 % auf 262 Mill. Euro steigern, während das bereinigte Nettoergebnis 21,8 % auf 274 Mill. Euro zulegte. Damit habe man die besten Quartalsergebnisse seit der Gründung vor zehn Jahren erzielt, erklärte Amundi.Da Investoren inzwischen wieder Appetit auf risikoreichere Vermögenswerte haben, konnte die Rivalin der deutschen DWS im Schlussquartal netto 76,8 Mrd. Euro einsammeln. Die bereinigten Erträge wiederum verbesserten sich um 15,9 % auf 719 Mill. Euro. Das verwaltete Vermögen kletterte derweil von 1,43 Bill. Euro Ende 2018 auf 1,65 Bill. Euro. Rund 300 Mrd. Euro der verwalteten Mittel entfallen auf Anlagen, die als nachhaltig eingestuft sind.Im Gesamtjahr stieg das Nettoergebnis um 12,2 % auf 959 Mill. Euro und das bereinigte Nettoergebnis um 6,6 % auf 1,01 Mrd. Euro. Gleichzeitig konnte der Vermögensverwalter mit 107,7 Mrd. Euro an neuem Geld die besten Nettomittelzuflüsse in seiner Geschichte ausweisen, während die DWS im vergangenen Jahr netto 26,1 Mrd. Euro einsammelte. Das hohe Neugeschäft sei einem besseren Umfeld und der Wiederkehr von Mittelzuflüssen in Europa zu verdanken, vor allem aber zwei institutionellen Mandaten eines indischen Joint Ventures für 74,2 Mrd. Euro. Ohne die Gemeinschaftsunternehmen hätte Amundi nach eigenen Angaben nur ein Neugeschäft von 23,8 Mrd. Euro erzielt. Im Jahr zuvor waren es 15,7 Mrd. Euro.”2019 war für Amundi ein sehr gutes Jahr”, erklärte Firmenchef Yves Perrier. Es sei dem Assetmanager bereits im zehnten Jahr in Folge gelungen, trotz unterschiedlicher Märkte ein Ergebniswachstum zu erzielen. Nachdem Anleger sich im ersten Halbjahr vorsichtig gezeigt hatten, nahmen die Mittelzuflüsse im dritten und vierten Quartal deutlich zu. Ziele erreichtIhren mittelfristigen Zielen für die drei Jahre bis Ende 2020 ist die Gesellschaft nun ein Stück voraus. Die Vorgaben sehen ein bereinigtes Nettoergebnis von 1 Mrd. Euro jährlich vor sowie auf Sicht von drei Jahren einen Nettomittelzufluss von insgesamt mindestens 150 Mrd. Euro. Amundi will nun die Dividende für das zurückliegende Jahr um 6,9 % auf 3,10 Euro je Aktie erhöhen. Die Aktie der Gesellschaft legte an der Börse in Paris am Mittwoch mehr als 2 % auf 77,35 Euro zu.In den vergangenen Monaten konnte die Fondsgesellschaft, die zu den größten fünf Adressen weltweit gehört, ihre Position in Europa festigen. So kündigte Amundi Ende Januar die Übernahme von Banco Sabadell AM an, der Fondstochter der gleichnamigen spanischen Bank. Ende Dezember hat Amundi zudem die Genehmigung für die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens in China zusammen mit Bank of China Wealth Management erhalten, die im zweiten Halbjahr folgen dürfte. Die französische Fondsgesellschaft wird dabei die Mehrheit an der gemeinsamen Tochter halten.