WERTBERICHTIGT

Anleger gelassener als Munich Re

Börsen-Zeitung, 10.11.2016 Die Munich Re übte sich in einer diplomatischen Sprache, um ihre Enttäuschung über den Wahlausgang in den USA zum Ausdruck zu bringen. Zur Vorlage der Quartalszahlen ließ Finanzvorstand Jörg Schneider durchblicken, dass...

Anleger gelassener als Munich Re

Die Munich Re übte sich in einer diplomatischen Sprache, um ihre Enttäuschung über den Wahlausgang in den USA zum Ausdruck zu bringen. Zur Vorlage der Quartalszahlen ließ Finanzvorstand Jörg Schneider durchblicken, dass der größte Rückversicherer der Welt den neuen US-Präsidenten Donald Trump als Risikofaktor für das eigene Geschäft im Besonderen und für die Branche im Allgemeinen betrachtet. Für den Dax-Konzern ist der Sieg des umstrittenen Republikaners ein Tiefschlag. Sollte Trump seine Ankündigungen verwirklichen, hätte die Munich Re in den USA wenig zu lachen. Protektionismus ist Gift für die Wirtschaft. Das riefe die US-Notenbank auf den Plan. Die Fed sähe sich gezwungen, die Zinswende auf unbestimmte Zeit zu verschieben, so Schneider. Fakt ist: Das Zinstief frisst sich immer stärker in die Bilanzen der Versicherer. Gewiss, der CFO beschrieb den schlimmsten Fall, der unter Trump im Weißen Haus eintreffen könnte. Vielleicht wird es aber doch nicht so dramatisch, wie er skizzierte. Die Anleger sehen es jedenfalls gelassener, wie am Mittwoch am Kursverlauf der Aktie abzulesen war.sck