Ant Financial bleibt bei Moneygram am Ball

Chinesen stocken Übernahmeofferte kräftig auf

Ant Financial bleibt bei Moneygram am Ball

nh Schanghai – Der chinesische Zahlungssystembetreiber Ant Financial legt in seinem Bestreben, den US-Geldtransferanbieter Moneygram International zu übernehmen, mit einer neuen, deutlich aufgestockten Offerte nach. Damit soll eine konkurrierende Offerte des US-Finanzdienstleisters und Geldautomatenbetreibers Euronet Worldwide aus dem Feld geschlagen werden.Die mit dem chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba eng verbandelte und von deren Chairman Jack Ma kontrollierte Ant Financial erhöht ihr Angebot für Moneygram nun deutlich von 13,25 auf 18 Dollar je Aktie. Damit würde sich der Transaktionswert von 880 Mill. auf rund 1,2 Mrd. Dollar erhöhen.Die neue Offerte wird, wie schon der erste Vorstoß des chinesischen Zahlungsriesen, vom Board der Moneygram freundlich unterstützt. Tonangebend sind hier das Private-Equity-Haus Thomas H. Lee und eine Reihe von Moneygram-Vorständen, die zusammen auf rund 46 % der Anteile kommen.Für den führenden chinesischen Online-Zahlungssystembetreiber Ant Financial würde der Kauf von Moneygram einen ersten Expansionsschritt in die USA bedeuten. Die Offerte unterstreicht die wachsenden internationalen Ambitionen des Fintech-Unternehmens.Der Gegenschlag von Euronet hatte Ant Financial einiges Kopfzerbrechen bereitet, da es sich um eine US-Gesellschaft handelt, die anders als Ant Financial keine regulatorischen Unabwägbarkeiten im Zusammenhang mit einem Genehmigungsverfahren durch das berüchtigte Committee on Foreign Investments in the United States (CFIUS) zu befürchten hat. Dieses Gremium hat sich in der Vergangenheit bei ausländischen Übernahmeversuchen im US-Finanzsektor äußerst selten gesperrt, doch gilt die neue US-Regierung unter dem Präsidenten Donald Trump insbesondere gegenüber chinesischen Bietern als tendenziell skeptischer eingestellt. Analysten betonen auch, dass die US-Regulatoren sicherheitspolitische Aspekte geltend machen könnten.