Auf der Flucht vor den Frauen
Auf der Flucht vor den Frauen
Manche Komplimente gehen runter wie Öl, andere kommen leicht vergiftet daher. Der mit seinen Fintech-Gründungen bekannt gewordene Unternehmer Sebastian Diemer hat Frankfurt ein Lob zukommen lassen, das dem Image der Bankenmetropole am Main etwas bescheinigt, was dem modernen Zeitgeist zuwiderläuft. Denn Diemer flieht aus Berlin, weil ihm der Mix aus Hipstern und “exzessivem Feminismus” an der Spree nicht behagt. In seiner neuen Heimat freue er sich schon auf “konservativere Rollen – Männer, die sich wie Männer benehmen und so aussehen wie Männer, vice versa für die Ladys.” Die werden sich bedanken, wenn ihnen ein Mann mal wieder verklickert, welches Rollenbild sie zu erfüllen haben. Nun mag in Berlin so manches exaltierter sein als in Frankfurt – aber wenn Unternehmer insinuieren, dass sie in Frankfurt die guten alten Zeiten vom tradierten Rollenverständnis vorfinden, dann müssen sich Frankfurts ManagerInnen fragen, ob das Umfeld am Main tatsächlich so old school ist. Diemer ist jedenfalls im Begriff, (medizinisches) Cannabis zu vertreiben – eigentlich eher eine Berliner Story. bg