Regulierung

Aufsicht will Berichterstattungskosten drücken

Die Financial Conduct Authority wird 120 Mill. Pfund in ihre digitale Infrastruktur investieren. Ziel ist die Senkung der Kosten der beaufsichtigten Firmen für die regulatorische Berichterstattung.

Aufsicht will Berichterstattungskosten drücken

hip London

Die Financial Conduct Authority (FCA) wird binnen drei Jahren 120 Mill. Pfund investieren, um die Verlagerung von Aufsichtsfunktionen in die Cloud voranzutreiben. Ziel ist es, die Kosten der regulatorischen Pflichtberichterstattung zu mindern, die bei den beaufsichtigten Firmen anfallen. Sie werden auf zwischen 1,5 Mrd. und 4 Mrd. Pfund geschätzt. „Wir rechnen damit, wesentlich mehr Datenwissenschaftler und Datenanalysten einzustellen“, sagte Nikhil Rathi, der Chef der Behörde, auf dem alljährlichen Bankett des Lord Mayor der City of London im Mansion House. Derzeit prüfe man, sich in Leeds räumlich zu erweitern. „Wenn man Firmen durch Blockchain und API-Technologie anbindet und die Regulierung maschinenlesbar und von Maschinen ausführbar macht, können Compliance-Checks nahezu in Echtzeit abgeschlossen werden“, sagte Rathi.

Man werde datenlastige Geschäfte der Aufsicht unterwerfen. „Während die Nachfrage nach Daten wächst, könnten sie Firmen auf eine Art und Weise nutzen, vermarkten oder Re­striktionen unterwerfen, die für die Nutzer zu schlechten Ergebnissen führt“, gab Rathi zu bedenken.

Eine Umfrage (Call for Input) zum Thema Daten habe gezeigt, dass manche Marktteilnehmer die Lizenzgebühren für Handelsdaten für zu komplex und die Kosten für den Wechsel zu einem anderen Anbieter für zu hoch halten. Im Geschäft mit Finanzdaten gebe es zudem hohe Markteintrittsbarrieren. Die FCA werde vor Ende des Jahres darüber informieren, welche Maßnahmen sie für sinnvoll hält.

Der Regulierer schloss sich dieses Jahr mit der Fernmeldeaufsicht Ofcom, dem für Datenschutz zuständigen Information Commissioner’s Office und der Wettbewerbsbehörde CMA (Competition & Markets Authority) zum Digital Regulators Cooperation Forum zusammen. Man werde unter anderem bei den Themen künstliche Intelligenz und Datenethik stärker zusammenarbeiten und gemeinsame Fähigkeiten entwickeln, kündigte Rathi an.