Kryptoassets

Bank of England warnt vor Bitcoin

Der Gouverneur der Bank of England hat den Hype um Kryptoassets als „Warnsignal“ interpretiert. Bitcoin wohne „kein intrinsischer Wert“ inne, sagte er auf einer Veranstaltung der Notenbank.

Bank of England warnt vor Bitcoin

hip London

Die Bank of England hat Anleger davor gewarnt, dass sie mit Krypto-Assets drastische Verluste einfahren können. „Sie haben vielleicht die ganzen Geschichten über den Bitcoin-Kurs gesehen“, sagte Gouverneur Andrew Bailey auf einer Veranstaltung der Notenbank. In den USA schössen plötzlich die Kurse von Unternehmen nach oben, von denen keiner so richtig wisse, was sie tun. „Das ist ein Warnsignal“, sagte Bailey. „Kaufen Sie, wenn Sie wollen, aber das hat keinen intrinsischen Wert.“

Vielleicht spielte er ja auf den Börsengang der Kryptobörse Coinbase im vergangenen Monat an. Dem US-Unternehmen zufolge hat sich die Zahl der Nutzer, die eine Transaktion pro Monat tätigen, binnen eines Jahres von 1,3 Millionen auf 6,1 Millionen erhöht. Bitcoin ist der Website Coinmarketcap zufolge mit einer Marktkapitalisierung von knapp 1 Bill. Dollar weiterhin die am meisten verbreitete Kryptowährung. Ethereum kommt auf einen halb so hohen Wert. Das Vorpreschen Chinas bei der Entwicklung des „digitalen Yuan“ sorgte dafür, dass die De­batte über digitales Zentralbankgeld in den vergangenen Wochen in Großbritannien Fahrt aufnahm. Im April stellten Schatzamt und Notenbank eine gemeinsame Taskforce auf, die das Thema vorantreiben soll. Schatzkanzler Rishi Sunak brachte als Schlagwort dafür „Britcoin“ in einem Tweet unter.

Jon Cunliffe, der für Finanzstabilität zuständige stellvertretende Gouverneur der Bank of England, sagte derweil in einer Rede, dass das von der Zentralbank geschaffene „öffentliche Geld“ einen immer kleiner werdenden Teil des in Großbritannien verwendeten Geldes ausmache. Es werde „in einer digitalen Welt zunehmend unverwendbar“, bemängelte er auf der Veranstaltung des OMFIF Digital Money Institute. Schon vor der Pandemie war die Zahl der Transaktionen, die mit Bargeld be­zahlt wurden, auf weniger als ein Viertel zurückgegangen. Vor einem Jahrzehnt waren es noch drei Fünftel.

Das digitale Geld, mit dem drei Viertel aller Zahlungen getätigt werden, ist Cunliffe zufolge „privates“ Buch- und Giralgeld, das von Geschäftsbanken erzeugt wurde. Der Trend vom Bargeld zum Bezahlen mit Karten habe eine Verschiebung vom „öffentlichen“ zum „privaten“ Geld mit sich gebracht. „Wir sind vielleicht noch nicht so weit, aber es macht den Eindruck, dass der Staat öffentliches digitales Geld ausgeben werden muss, das den Anforderungen des modernen Alltags ge­recht wird, wenn wir in Großbritannien weiterhin öffentliches Geld haben wollen, das allgemein verwendbar und für die Bürger verfügbar ist.“