Banken drosseln Fusionstempo
Banken drosseln Fusionstempo
Banken drosseln Fusionstempo
Zahl der Filialen schwindet laut Bundesbank jedoch schneller
Jahr für Jahr verschwinden in Deutschland Dutzende von Banken – meist durch Zusammenschlüsse. Im vergangenen Jahr waren es allerdings weniger als in den Jahren zuvor. Laut Bundesbank hat sich die Konsolidierung etwas verlangsamt fortgesetzt. Schneller als früher ging es jedoch mit der Zahl der Filialen bergab.
fir Frankfurt
Das Konsolidierungstempo im deutschen Bankwesen hat im vergangenen Jahr weiter nachgelassen. 35 Banken verschwanden von der Bildfläche, nachdem ihre Zahl 2023 noch um 55 und 2022 um 61 geschrumpft war. Somit gab es Ende 2024 noch 1.368 Kreditinstitute hierzulande, schreibt die Deutsche Bundesbank in ihrem aktuellen Bankstellenbericht.
Die Hälfte genossenschaftlich
Knapp die Hälfte der deutschen Banken sind genossenschaftliche Institute (49,1%). Im Laufe des Jahres ging ihre Zahl fusionsbedingt um 25 bzw. 3,6% auf 672 zurück. Der Schrumpfungsprozess fiel somit deutlich schwächer aus als zuvor: 2023 hatte der Rückgang im Sektor 39 Institute (–5,3%) betragen und ein Jahr zuvor 36 (–4,7%).

Bei den Sparkassen fiel die Zahl der Institute um fünf auf 349, wofür ausschließlich Zusammenschlüsse verantwortlich waren. Auch in dieser Säule der deutschen Kreditwirtschaft waren die Abgänge in den Jahren zuvor höher. 2023 waren es acht und 2022 neun. Insgesamt 26% der deutschen Finanzinstitute sind Sparkassen und Landesbanken.
An Kreditbanken gab es Ende 2024 noch 238, vier weniger als ein Jahr zuvor. Auch 2023 war ihre Zahl um vier geschrumpft, 2022 sogar um 15. Zur Gruppe der Kreditbanken zählt die Bundesbank die drei Großbanken Deutsche Bank, Commerzbank und HVB, 133 Regionalbanken und sonstige Kreditbanken (minus vier) sowie 102 Zweigstellen ausländischer Banken, bei denen es keine Veränderungen gab.
Die meisten Banken in Bayern
Die meisten Banken, nämlich 290, sind in Bayern zu finden. Es folgen Baden-Württemberg mit 217 und dicht dahinter Nordrhein-Westfalen mit 215 Instituten. In Hessen mit dem Finanzzentrum Frankfurt sind 203 Institute angesiedelt, in Niedersachsen finden sich 132.
Etwas anders als bei der Zahl der Banken sieht es bei Filialen aus. Die Institute bauten sie stärker ab als in den Vorjahren. Die Gesamtzahl der mit Mitarbeitern besetzten Zweigstellen ging demnach um 1.631 bzw. 8,4% auf 17.870 zurück, was einer deutlichen Beschleunigung im Vergleich mit 2023 mit minus 4,6% und 2022 mit minus 5,8% entspricht. „In dieser Entwicklung spiegeln sich der Einfluss der Digitalisierung auf die Vertriebswege aufgrund einer verstärkten Nutzung von Online-Zugängen ebenso wider wie Maßnahmen zur Kostenreduzierung aufgrund des Drucks einer durch die jahrelange Niedrigzinsphase verschlechterten Ertragslage der Kreditinstitute“, schreibt die Bundesbank zur Begründung. Die deutschen Banken und Zahlungsabwickler betrieben Ende des Jahres 49.752 Geldausgabeautomaten, knapp 1.500 weniger als ein Jahr vorher.
