Europas CLO-Markt nimmt Fahrt auf

Barings legt 400 Mill. Euro schweres CLO-Programm auf

Barings betritt den europäischen CLO-Markt. Das Emissionsvolumen übertrifft schon jetzt den Gesamtwert des Jahres 2021. Doch auch die Anzahl von Restrukturierungen nimmt zu.

Barings legt 400 Mill. Euro schweres CLO-Programm auf

Europas CLO-Markt
nimmt Fahrt auf

Emissionsvolumen übertrifft schon jetzt das des Jahres 2021

phh Frankfurt

Der US-Investmentmanager Barings hat diese Woche seinen ersten europäischen, auf verschiedene Währungen lautenden, Private-Credit-CLO aufgelegt. CLO steht für Collateralized Loan Obligations. Das sind Finanzinstrumente, bei denen Unternehmenskredite gepoolt und tranchiert werden, um Investoren je nach Risikoprofil unterschiedliche Renditen zu bieten. Der CLO von Barings ist vollständig durch europäische Private-Credit-Vermögenswerte unterlegt und umfasst laut offiziellen Angaben 65 Private-Credit-Darlehen mit einem Gesamtvolumen von 401 Mill. Euro.

CLOs spielen eine wichtige Rolle bei Akquisitionsfinanzierungen von Private-Equity-Häusern. Dabei strukturiert eine Bank oder ein Private-Credit-Fonds zunächst einen Kredit (Leveraged Loan) und syndiziert diesen anschließend über den Kapitalmarkt an Investoren. Eine wichtige Investorengruppe, die diese Leveraged Loans kauft, sind CLO-Manager. In Europa hat der Markt zuletzt stark angezogen. Dem Datenanbieter Pitchbook zufolge waren die Leveraged-Loan-Volumina im Juli und Juni die höchsten Monatswerte seit dem Rekordjahr 2021.

First Brands belastet CLO-Investoren

Das diesjährige CLO-Emissionsvolumen habe Pitchbook zufolge bereits den Gesamtwert des Jahres 2021 übertroffen, was das zweitstärkste Jahr seit Beginn der Datenreihe gewesen sei. Auch die Association for Financial Markets in Europe (kurz: AFME) beobachtet einen starken Volumenanstieg bei pan-europäischen CLOs. Dem Lobbyverband zufolge ist das CLO-Volumen im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 33,3% auf 16,4 Mrd. Euro gestiegen.

Parallel steigt die Anzahl von Restrukturierungen. Das prominenteste Beispiel ist der insolvente US-Automobilzulieferer First Brands. Laut Pitchbook sitzen CLO-Manager auf einem Exposure von schätzungsweise 2 Mrd. Dollar. Die Auswirkungen der Probleme von First Brands erstreckten sich auch auf Europa, wo EU-basierte Manager Kredite in Höhe von schätzungsweise 520 Mill. Euro hielten.