Carige kommt Rettung näher

Italiens Problembank erhält Hilfe vom Sicherungsfonds - Kapitallücke noch groß

Carige kommt Rettung näher

bl Mailand – Italiens Banken haben einen ersten Schritt zu einer möglichen Rettung der schwer angeschlagenen Genueser Sparkasse Carige getan. Der Einlagensicherungsfonds FITD stimmte der Umwandlung von im Dezember gewährten Anleihen von 313 Mill. Euro in eine Kapitalbeteiligung an dem Institut zu.Das reicht aber noch lange nicht. Denn der Kapitalbedarf des Instituts wird auf mindestens 900 Mill. Euro geschätzt. Geplant ist eine Kapitalerhöhung um 700 Mill. Euro und die Ausgabe einer ungesicherten Anleihe von 200 Mill. Euro. Die genossenschaftliche Cassa Centrale Banca will heute entscheiden, ob sie 70 Mill. Euro beisteuert, um eine Beteiligung von zunächst 10 % zu erwerben. Die Anleihe soll angeblich von den zwei staatlichen Instituten Mediocredito Centrale und Credito Sportivo gezeichnet werden.Eine Lösung der seit Jahren andauernden Krise der Carige hängt erneut vom Großaktionär Malacalza Investimenti (27,5 %) ab, der die aktuelle Schieflage ausgelöst hatte, weil er sich Ende 2018 geweigert hatte, sich an einer Kapitalerhöhung zu beteiligen. Malacalza hat bisher nichts über seine Absichten verlauten lassen.Von weiteren Interessenten an einem Einstieg bei Carige, die vielen Akteuren in der Branche als Fass ohne Boden erscheint, ist nichts bekannt. Im schlimmsten Fall muss der Einlagensicherungsfonds weitere 300 Mill. Euro zuschießen, womit seine Mittel weitgehend aufgebraucht wären. Somit ist die Bank ein Risiko für die italienische Kreditwirtschaft. Die EZB hatte Carige zu Jahresbeginn unter Zwangsverwaltung gestellt. Die Suche nach privaten Investoren ist bisher gescheitert. Die Zwangsverwalter sollen der EZB bis Donnerstag einen Rettungsplan für das Institut vorlegen.