Kapitalmarkt

China erweitert Spielwiese für ausländische Investoren

Im schleichenden Öffnungsprozess der chinesischen Kapitalmärkte für ausländische Marktteilnehmer zeichnet sich ein weiterer kleiner Lockerungsschritt ab. Ausländische Akteure am Finanzplatz Schanghai sollen bereits von Juni an ein breiteres...

China erweitert Spielwiese für ausländische Investoren

nh Schanghai

Im schleichenden Öffnungsprozess der chinesischen Kapitalmärkte für ausländische Marktteilnehmer zeichnet sich ein weiterer kleiner Lockerungsschritt ab. Ausländische Akteure am Finanzplatz Schanghai sollen bereits von Juni an ein breiteres Spektrum für Engagements bei chinesischen Privatfirmen vorfinden und auch bei Privatplatzierungen von börsennotierten Unternehmen erstmals mit von der Partie sein dürfen.

Pilotprojekt ab Juni

Im Rahmen eines neuen Pilotprojekts kommt es zu einer Erweiterung des vor neun Jahren für ausländische Adressen aufgezogenen Investitionsprogramms Qualified Foreign Limited Partner (QFLP). Die am QFLP-Investmentschema partizipierenden ausländischen Assetmanager werden dabei eine Reihe von neuen Freiheiten genießen. Erstmals wird ihnen die Anlage in Aktien von noch nicht börsennotierten chinesischen Unternehmen und damit auch Pri­vate-Equity-Engagements oder Venture-Capital-Finanzierungen ermöglicht. Gleichzeitig sollen die ausländischen Akteure auch bei Privatplatzierungen, also der Unterbringung von Aktienpaketen börsennotierter Firmen bei ausgewählten institutionellen Anlegern, partizipieren können.

Die Maßnahmen stehen im Zeichen der Bemühungen des Finanzplatzes Schanghai, sich gemäß einem neuen Zielkatalog bis zum Jahr 2025 als führendes Drehkreuz für Assetmanagement-Dienste im asiatischen Raum zu etablieren und auch auf globaler Ebene zu den Top-Plätzen zu gehören. Der Ehrgeiz der chinesischen Finanzmarktplaner steht im engen Zusammenhang mit der Lockerung von Beteiligungsgrenzen für ausländische Investmentbanken und Fondsgesellschaften beim Aufziehen von Partnerschaftsunternehmen im chinesischen Markt. Während früher nur Minderheitsbeteiligungen möglich waren, können ausländische Assetmanager nun auch mit Kapitalmehrheiten in die unternehmerische Führung gehen.