Design der Zahlungsverkehrs-Blockchain Arc

Circle lockt Banken mit Zugeständnissen

Um ihre Zahlungsverkehrs-Blockchain Arc marktgängig zu machen, rückt Circle von der reinen Lehre ab. Mit einer Funktion zum Schutz von sensiblen Daten und der Möglichkeit, fehlerhafte Transaktionen rückgängig zu machen, kommt das Technologieunternehmen den Banken entgegen.

Circle lockt Banken mit Zugeständnissen

Circle lockt die Banken

Design der Zahlungsverkehrs-Blockchain Arc soll atypische Funktionen enthalten

Von Björn Godenrath, Frankfurt

Das Technologieunternehmen Circle hat erstmals den Schleier gelüftet, wie die für den Zahlungsverkehr entwickelte Blockchain Arc funktionieren soll. Circle-President Heath Tarbert stellte gegenüber der „Financial Times“ heraus, dass Arc in ihrem Design den Banken entgegen kommen sollte. Demnach soll sie es den Marktteilnehmern ermöglichen, bei fehlerhaften Transaktionen eine Art Rückabwicklung vorzunehmen.

Rücküberweisungen ermöglichen

Aus Sicht von Bitcoin- und Blockchain-Evangelisten ist das heikel. Schließlich ist ja gerade die Unveränderbarkeit der Registereinträge auf einer Blockchain das ideologische Kernargument für die neue Technologie. Die von Circle angedachte Lösung läuft darauf hinaus, eine zusätzliche Ebene anzulegen, auf der sich Sender und Empfänger auf eine Rücküberweisung verständigen können. Analog zu Entlastungen auf einer Kreditkarte, wie der für Compliance und Risikomanagement zuständige Circle-Manager sagt. Das klingt nach einer vernünftigen Lösung, die das repliziert, was für Banken zum Alltag gehört. Sie brauchen die Möglichkeit, Fehlüberweisungen und Mistrades zu korrigieren.

Schutz für sensible Informationen

Auch mit einem weiteren Element nähert sich Circle den Banken an. So soll das Design eine Form der Anonymität von Überweisungen ermöglichen. Tarbert zufolge sollen Marktteilnehmer Kontostände und Transaktionsgrößen verstecken können, um einen gewissen Schutz für sensible Finanzinformationen zu gewährleisten. Zu diesem Zweck habe Circle eine „Confidentiality Layer“ entwickelt, in der die Höhe der Beträge verschlüsselt werde.

Wer kann die Flows anziehen?

Circle steht mit Arc als Infrastruktur nicht nur mit Tether und Stripe im Wettbewerb um Flows. Auch Banken-Konsortien wie Canton Network oder das der DekaBank und anderen europäischen Großbanken gestarteten Stablecoin-Initiative mischen mit.

Circle verwaltet bislang ein Dollar-Stablecoin-Volumen (USDC) von 74 Mrd. Dollar und ist eng mit Coinbase verbunden. Die Plattform ist sehr auf Compliance bedacht, was sie für eine Zusammenarbeit mit dem klassischen Finanzsektor prädestiniert. Tether ist bislang über eine Offshore-Regulierung vor allem in den Schwellenländern aktiv. CEO Paolo Ardoino hatte aber kürzlich einen regulierten US-Markteintritt verkündet, der in der Branche mit Spannung erwarte wird.

Heath Tarbert verantwortet bei Circle die Compliance.
Yonhap)/2025-08-22 10:07:24/

Was Circle mit ihrer neuen Payment-Blockchain Arc vorhat, dürfte den Banken gefallen. Denn die Amerikaner planen eine mit dem traditionellen Kapitalmarkt kompatible Struktur, die zum Beispiel anonyme Transfers sowie bilateral abgestimmte Rückabwicklungen von Überweisungen. Dem Krypto-Geist widerspricht das.

bg Frankfurt