Der neue Verwaltungspräsident der krisengeschüttelten Credit Suisse will die Schweizer Großbank mit einem Umbau vor weiteren teuren Fehlschlägen bewahren. „Wir haben ein stärkeres Be­wusstsein dafür geschaffen, dass jede Bankangestellte und jeder Bankangestellter im Herzen ein Risikomanager sein sollte“, sagte Antonio Horta-Osorio am Freitag auf einer Aktionärsversammlung. „Ich betrachte dies als bedeutende Fortschritte in den vergangenen fünf Monaten, aber ich möchte auch betonen, dass es in den kommenden Monaten und in naher Zukunft noch viel zu tun gibt.“

Die zweitgrößte Schweizer Bank wurde im Frühjahr vom Kollaps des Hedgefonds Archegos und des Lieferketten-Finanzierers Greensill er­schüttert. Alleine Archegos kostete die Schweizer Bank 5 Mrd. sfr, eine Untersuchung förderte schwere Kontrollmängel bei der Investmentbank zutage. Eine Reihe von hochrangigen Managern mussten ihren Hut nehmen und Horta-Osorio besetzte Schlüsselpositionen wie etwa die des Risikochefs neu.

„Die Credit Suisse ist an einem entscheidenden Punkt angelangt“, sagte Horta-Osorio. Credit Suisse müssen nun die richtigen Lehren aus der Vergangenheit ziehen. Dem Risikomanagement komme eine entscheidende Bedeutung zu. „Unsere Prozesse und unsere Organisation werden derzeit überprüft, um einen stärkeren Fokus auf die Eigenverantwortung und Rechenschaftspflicht zu legen.“ Im Zuge der Anpassung der Risikobereitschaft werde die Bank auch neue Anreize schaffen.

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