Deutsche Börse will regelmäßig Aktien zurückkaufen
Deutsche Börse will regelmäßig Aktien zurückkaufen
Deutsche Börse will regelmäßig Aktien zurückkaufen
das Frankfurt
Die Deutsche Börse startet regelmäßige Aktienrückkäufe. Im Rahmen der neuen Strategie „Leading the Transformation“ habe der Vorstand beschlossen, die Grundsätze zur Kapitalallokation weiterzuentwickeln, teilte der Marktplatzbetreiber am Dienstag mit. Künftig beabsichtige das Unternehmen die Dividendenausschüttung durch jährliche Aktienrückkäufe zu ergänzen.
Das Volumen und der Zeitpunkt der Aktienrückkäufe würden jährlich festgelegt, wobei das Volumen von der erwarteten Höhe der überschüssigen Liquidität abhänge, konkretisierte die Deutsche Börse ihren Plan. Im Jahr 2026 wird das Aktienrückkaufprogramm einen Umfang von 500 Mill. Euro haben. Dafür hatte sich die Börse auf der Hauptversammlung 2024 die Ermächtigung eingeholt. Die zurückgekauften Aktien sollen eingezogen werden. Die Anleger zeigten sich zunächst unbeeindruckt. Der Kurs der Deutschen Börse lag nahe seines Tagestiefs. Zuletzt verlor das Papier 0,3%.
Neue Strategie
Die Deutsche Börse hatte in den Vorjahren immer mal wieder Aktienrückkäufe gestartet, allerdings nie in regelmäßiger Form. Basierend auf der Ermächtigung aus 2024 hatte sie ein erstes, ebenfalls 500 Mill. Euro starkes Rückkaufprogramm aufgelegt. Die Börse kommt aktuell auf eine Marktkapitalisierung von rund 41 Mrd. Euro. Die Dividendenausschüttungsquote soll auch unter der neuen Strategie weiterhin bei 30 bis 40% liegen, wobei die Dividende kontinuierlich steigen soll.
Fragen zu Megaübernahme erwartet
Die Deutsche Börse stellt auf einem Kapitalmarkttag am Mittwoch die Details ihrer neuen Strategie vor. Dafür hat sie für den Nachmittag nach London eingeladen. CEO Stephan Leithner und der neue CFO Jens Schulte werden Analysten und institutionelle Investoren darüber informieren, wie es nach der Strategie „Horizon 2026“ weitergehen soll. Teile der neuen Strategie waren bereits nach außen gedrungen.
Im Anschluss an einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg gab die Deutsche Börse Ende November bekannt, dass sie sich in exklusiven Übernahmegesprächen mit der britischen Fondsvertriebsplattform Allfunds befindet. Mit einer Bewertung von rund 5 Mrd. Euro wäre das die größte Übernahme der Deutschen Börse aller Zeiten. Allfunds würde damit den dänischen Spezialsoftware-Anbieter Simcorp ablösen, für den die Deutsche Börse vor einigen Jahren 3,9 Mrd. Euro bezahlt hatte.
Gewinn soll überproportional steigen
Ein weiterer Strategiepunkt: Die Deutsche Börse will den operativen Gewinn mittelfristig deutlich stärker steigern als die Erlöse. Erreicht werden soll das mit einem geplanten Wachstum der operativen Kosten um durchschnittlich nur 3% pro Jahr bis 2028 in Kombination mit der Weiterentwicklung des operativen Geschäftsmodells.
Konkret sollen die Nettoerlöse ohne das Treasury-Ergebnis, welches im Wesentlichen die Nettozinserträge und Entgelte aus hinterlegten Sicherheiten umfasst, bis 2028 im Jahresschnitt um 8% auf 6,5 Mrd. Euro wachsen. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist ein jährlicher Zuwachs von durchschnittlich 12% auf 3,7 Mrd. Euro geplant.
Zum Vergleich: Für das laufende Jahr 2025 rechnet Vorstandschef Leithner laut früheren Angaben damit, dass die Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis um etwa 9% auf rund 5,2 Mrd. Euro steigen. Beim Ebitda peilt der Konzernvorstand ohne Treasury-Ergebnis etwa 2,7 Mrd. Euro an nach 2,35 Mrd. Euro im Vorjahr. Zusätzlich erwartet der Vorstand ein Treasury-Ergebnis von mehr als 800 Mill. Euro.
