Neue Vorschriften verabschiedet

Europäischer Rat stellt Weichen für Instant Payment

Banken und andere Zahlungsdienstleister, die Euro-Überweisungen durchführen, müssen dies künftig ohne Aufpreis auch in Echtzeit. Auf diese Weise will der EU-Rat die Hegemonie der US-Anbieter durchbrechen.

Europäischer Rat stellt Weichen für Instant Payment

Europäischer Rat stellt Weichen für Instant Payment

Echtzeitüberweisungen ohne Aufpreis künftig in der EU Pflicht

Reuters Frankfurt

Überweisungen und Zahlungen innerhalb der EU sollen künftig in Echtzeit rund um die Uhr möglich sein. Der Rat der EU verabschiedete am Montag neue Vorschriften, um entsprechende Sofortzahlungen in Euro zu ermöglichen.

Die neuen Regeln gelten als weiterer Schritt der Ländergemeinschaft, um europäische Anbieter im Zahlungsverkehr gegen die großen US-Konzerne Visa und Mastercard im Wettbewerb zu stärken. Mit den neuen Vorschriften soll es Kunden künftig möglich sein, Geldbeträge in Euro jederzeit innerhalb von zehn Sekunden sowohl innerhalb eines Landes als auch zwischen EU-Mitgliedsländern zu transferieren.

Gelten soll dies auch außerhalb der Geschäftszeiten. Besonderheiten von Nicht-Euro-Ländern würden dabei berücksichtigt. "Die neuen Regeln werden die strategische Autonomie des europäischen Wirtschafts- und Finanzsektors verbessern, da sie dazu beitragen werden, übermäßige Abhängigkeiten von Finanzinstituten und Infrastrukturen in Drittländern zu verringern", erklärte der Rat.

In der EU wird schon seit längerem an einem Reformpaket gearbeitet, um den bisher von Banken, den US-Konzernen Visa und Mastercard und großen US-Technologiekonzernen wie Google und Apple dominierten Zahlungsverkehrsmarkt stärker zu öffnen.

Künftig sollen Banken und andere Zahlungsdienstleister, die Standardüberweisungen in Euro anbieten, verpflichtet werden, den Erhalt und das Versenden von Euro-Geldbeträgen in Echtzeit anzubieten. Dabei dürfen die anfallenden Gebühren nicht höher sein als diejenigen für Standardüberweisungen. Die neuen Vorschriften sollen nach einer Übergangszeit in Kraft treten. Im Euroraum soll das etwas schneller erfolgen als in den übrigen EU-Ländern.

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