Gestützte Kurse vor Blockgeschäften

Ex-Manager von SMBC Nikko für Preismanipulation verurteilt

Große Kaufaufträge zur Kursbeeinflussung haben fünf Ex-Mitarbeitern des japanischen Brokers SMBC Nikko, darunter zwei Ausländer, mehrjährige Haftstrafen eingebracht. Der Prozess betrat juristisches Neuland.

Ex-Manager von SMBC Nikko für Preismanipulation verurteilt

Ex-Manager von SMBC Nikko für Preismanipulation verurteilt

Bewährungsstrafen für US-Amerikaner und Briten

mf Tokio

Ein Bezirksgericht in Tokio hat fünf ehemalige Führungskräfte des Wertpapierhändlers SMBC Nikko Securities, die Nummer drei der Branche in Japan, wegen ihrer Rolle in einem Fall von Marktmanipulation für schuldig befunden und zu Bewährungsstrafen verurteilt. Damit hat der Skandal, der die japanische Finanzbranche vor drei Jahren erschütterte, ein juristisches Ende gefunden.

Bis zu drei Jahre Gefängnis

Der ehemalige Geschäftsführer Makoto Yamada wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, die auf fünf Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Der ehemalige Leiter der Aktienabteilung, der Amerikaner Trevor Hill, und der ehemalige Vizepräsident Toshihiro Sato erhielten zweieinhalb Jahre Haft mit fünfjähriger Bewährung. Ein weiterer Ex-Geschäftsführer, Shinichiro Okazaki, und Hills britischer Stellvertreter Alexandre Avakiants kamen mit kürzeren Bewährungsstrafen davon.

Die Anklage warf den Ex-Führungskräften von SMBC Nikko vor, sie hätten zwischen 2019 und 2021 die Schlusskurse von zehn in Tokio notierten Aktien durch gezielte Käufe unterstützt. Diese Kurse benutzte SMBC Nikko für außerbörsliche Blockgeschäfte. Die Staatsanwaltschaft sah darin Verstöße gegen das Finanzinstrumente- und Börsengesetz und forderte mehrjährige Haftstrafen. Alle fünf hatten sich für nicht schuldig erklärt.

Rechtsrisiken für Ausländer

Der Prozess drehte sich um die komplizierte Frage, ob ein Aktienkauf am Ende des Handelstages nach japanischer Rechtsauffassung als Preisabsprache und damit als Manipulation zu werten sei. Richter Kazunobu Eguchi meinte, Hill und Avakiants seien sich der Absicht hinter diesen Transaktionen bewusst gewesen. Der seltene Fall von Anklagen gegen Ausländer unterstrich die rechtlichen Risiken für ausländische Fachkräfte in Japan.

SMBC Nikko wurde wegen Marktmanipulation im Jahr 2023 zu einer Geldstrafe von 700 Mill. Yen (4,1 Mill. Euro) und einer Zusatzstrafe von 4,5 Mrd. Yen (26 Mill. Euro) verurteilt. Ein weiterer ehemaliger leitender Angestellter erhielt in einer früheren Verhandlung eine Bewährungsstrafe. Die Tochter der Finanzgruppe Sumitomo Mitsui, Japans zweitgrößter Bankengruppe, verzeichnete Verluste, da Kunden absprangen.

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