wf Berlin – Bei der nationalen Regulierung des Hochfrequenzhandels ist das Bundesfinanzministerium überraschend weit vorangeschritten und hat einen Gesetzentwurf nahezu fertig gestellt. Danach sollen alle Hochfrequenzhändler künftig als Finanzdienstleistungs- und Wertpapierdienstleistungsunternehmen eingestuft werden, auch wenn sie auf eigene Rechnung handeln. Sie unterliegen damit der Registrierungspflicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowie den Vorgaben des Kreditwesen- und des Wertpapierhandelsgesetzes. Zudem soll die Börsenaufsicht – von der Branche gefürchtete – Auskunftsrechte erhalten: Die Handelsteilnehmer müssen über ihren algorithmischen Handel und die eingesetzten Systeme informieren sowie ihre Handelsstrategien, -parameter und -obergrenzen beschreiben. Diese und weitere Regelungen sind Teil des Entwurfs, der der Börsen-Zeitung vorliegt. Nach der Ressortabstimmung könnte der Entwurf noch vor der Sommerpause im Kabinett verabschiedet und auf den parlamentarischen Weg gebracht werden.—– Bericht Seite 3