Fondsvolumen zieht der Mitarbeiterzahl davon

Assetmanager haben Belegschaft in der Boomphase nur moderat erhöht und drücken nun auf die Bremse

Fondsvolumen zieht der Mitarbeiterzahl davon

jsc Frankfurt – Die deutsche Fondsbranche nimmt nach langer Wachstumsphase verstärkt die Mitarbeiterzahl in den Blick: Haben verschiedene Gesellschaften über Jahre hinweg die Belegschaft vergrößert, um ein stark wachsendes Geschäft zu bestreiten, so steuern mehrere Gesellschaften mittlerweile gegen: Die DWS hat die Aufwand-Ertrag-Quote als wesentliche Erfolgskennziffer ausgemacht und die Zahl der Vollzeitstellen seit Ende 2018 um rund 110 auf umgerechnet 3 333 gedrückt; nachdem die DekaBank die Belegschaft im zurückliegenden Jahrzehnt deutlich ausgebaut hat, wird die Zahl der Vollzeitstellen in den kommenden Jahren nun um bis zu 400 sinken, wie die Bank im April des vergangenen Jahres angekündigt hat.Seit Freitag ist bekannt, dass Allianz Global Investors in Deutschland Hand an interne Strukturen und Prozesse anlegt. Während davon nach Informationen der Börsen-Zeitung jede fünfte Stelle betroffen sein könnte, baut die Gesellschaft aber zugleich andere Bereiche aus, nämlich das Geschäft mit illiquiden Anlagen und mit der Beratung von Investoren (vgl. BZ vom 31. Juli).Mit weniger Aufwand immer größere Volumen stemmen – das ist ein Trend der Fondsbranche, den Berater und Marktteilnehmer regelmäßig skizzieren. Das zeigen bereits die zurückliegenden Jahre: Zwar ist die Zahl der Mitarbeiter zum Teil gestiegen, doch die Entwicklung hinkt dem Wachstum der Vermögen hinterher. So hat Union Investment die verwalteten Vermögen von Ende 2010 bis Ende März dieses Jahres – also kurz nach dem Kursrutsch an den Börsen – um 91 % gesteigert, doch die Zahl der Mitarbeiter wuchs nur um 35 %. Einheitliche Werte über einen so langen Zeitraum sind bei anderen Adressen rar, die Erhebungsmethodik unterscheidet sich von Haus zu Haus. Gleichwohl zeigt sich auch hier der Trend: Die DekaBank erhöhte die Mitarbeiterzahl von Ende 2015 bis Ende 2019 um 10 %, während das verwaltete Vermögen, die “Total Assets” nach Rechnung des Konzerns, um 31 % zulegte. Allianz Global Investors erhöhte im Geschäft der GmbH die Mitarbeiterzahl um 2 % und die verwalteten Vermögen um 15 %. Und während die DWS seit 2018 die Mitarbeiterzahl kappte, wuchs das Vermögen auf zuletzt 745 Mrd. Euro.Werden administrierte Fondsbestände hinzugezählt, kommen auch Helaba Invest und Universal-Investment auf beachtliche Volumen, obwohl sie nur wenige Mitarbeiter zählen. Beide Adressen konzentrieren sich auf das Geschäft mit institutionellen Anlegern und leben von geringen Margen. Die Häuser haben betont, dass es in dem Geschäft auf Volumen ankomme. Die Branche scheint zum Wachstum verdammt.