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Franz-Christoph Zeitler 70

mic - "Glücklich der Mann, der fern vom Alltagsbetrieb seinen Geschäften nachgehen kann": Diese Beschreibung des Ruhestands, die der römische Dichter Horaz vor zwei Jahrtausenden abgegeben hatte, trifft voll und ganz zu auf Franz-Christoph Zeitler,...

Franz-Christoph Zeitler 70

mic – “Glücklich der Mann, der fern vom Alltagsbetrieb seinen Geschäften nachgehen kann”: Diese Beschreibung des Ruhestands, die der römische Dichter Horaz vor zwei Jahrtausenden abgegeben hatte, trifft voll und ganz zu auf Franz-Christoph Zeitler, der am morgigen Donnerstag seinen 70. Geburtstag begeht. Zeitler hat die Sentenz, natürlich auch in der lateinischen Fassung (“Beatus ille, qui procul negotiis”), bei seiner Verabschiedung aus der Bundesbank im Jahr 2011 zitiert. Der ehemalige Vizepräsident hat damit prophetisch seine kommenden Jahre vorweggenommen. Denn der gebürtige Augsburger geht wahrlich seinen Geschäften nach – aber nicht auf dem Land, sondern im Zentrum der geld- und bankenpolitischen Debatte. Sie bringen ihm keine klingende Münze ein, aber anhaltende Anerkennung und Aufmerksamkeit in der Finanzgemeinde. Erst im Januar hat der Experte, der einst im Verfassungs- und Völkerrecht promoviert wurde und in den neunziger Jahren Staatssekretär unter dem damaligen Bundesfinanzminister Theo Waigel war, in einem flammenden Gastbeitrag in der Börsen-Zeitung gefordert, die Währungsunion sturmfest zu machen.