Infrastruktur-Milliardendeal scheitert an den Aktionären
Infrastruktur-Milliardendeal scheitert an den Aktionären
Infrastruktur-Milliardendeal scheitert an den Aktionären
Fusion der britischen Investment-Trusts HICL und TRIG platzt
hip London
Der Deal sollte den größten börsennotierten Infrastrukturinvestor Großbritanniens hervorbringen. Doch die Übernahme der Renewables Infrastructure Group durch HICL Infrastructure scheiterte am Widerstand der Anteilseigner. Die Assets der Vehikel summieren sich auf mehr als 5,3 Mrd. Pfund.
Der Board von HICL habe nach einem breiten Dialog mit den Anteilseignern entschieden, „dass er die Transaktion nicht ohne die Unterstützung einer wesentlichen Mehrheit der eigenen Aktionäre vorantreiben kann“, heißt es in einer Pflichtveröffentlichung.
Sehr unterschiedliche Assets
HICL wurde von Goldman Sachs und Investec beraten, die offenbar die Stimmung im Aktionariat falsch einschätzten.. Die Gesellschaft ging 2006 an die Londoner Börse und konzentrierte sich zunächst auf Projekte der sozialen Infrastruktur, die als Private Finance Initiative (PFI) oder Public-Private Partnership (PPP) aufgesetzt wurden. Im Portfolio finden sich heute neben einer Beteiligung am Versorger Affinity Water auch Krankenhäuser und Soldatenwohnungen.
Der Zusammenschluss stand von Anfang an in der Kritik, weil The Renewables Infrastructure Group (TRIG) sich auf Solar- und Windparks sowie Energiespeicheranlagen konzentriert. Das ist eine ganz andere Art von Infrastrukturinvestment als die Assets im HICL-Portfolio.
InfraRed in der Kritik
Man müsse sich fragen, wie es zu einer solchen Fehleinschätzung der Ansichten der Anteilseigner kommen konnte, schrieben die Analysten von Stifel Europe. Viele HICL-Aktionäre hätten einfach kein Interesse an einem Exposure zu den volatilen Einnahmen als Erneuerbaren Energien im gleichen Portfolio gehabt.
Aus Sicht des Analysten Shonil Chande von Panmure Liberum zeugt der Umstand, dass die Boards von HICL und TRIG nicht mit einem nachgebesserten Vorschlag auf die Aktionäre zugegangen sind, vom Ausmaß der negativen Reaktion auf den geplanten Zusammenschluss. Das schlage auf InfraRed, den Manager beider Trusts zurück.
Es werde zudem Fragen nach der Zukunft von TRIG aufwerfen. Investment Trusts investieren in eine breite Spannbreite von Vermögenswerten. Das ermöglicht auch Kleinanlegern, in Assets zu investieren, die sonst nur institutionellen Investoren zugänglich sind.
