Die mehrheitlich staatliche Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) will bis 2024 mit 128 Mrd. Euro das Wachstum in Italien unterstützen. 65 Mrd. Euro, 6% mehr als im vorherigen Dreijahreszeitraum, sollen aus eigenen Mitteln kommen, der Rest von privaten In­vestoren und Gebietskörperschaften. Das kündigten CDP-Präsident Giovanni Gorno Tempini und CEO Dario Scannapieco bei der Vorstellung des Strategieplans für 2022 bis 2024 an.

Die CDP gilt als eine Art verlängerter Arm der staatlichen Wirtschaftspolitik und kann bei ihrer Refinanzierung unter anderem auf 272 Mrd. Euro Post-Spareinlagen der Italiener zurückgreifen. Die Regierung Draghi hat die Rolle des Förderinstituts zu­letzt deutlich gestärkt und sie mit weiteren 44 Mrd. Euro für den Er­werb von Unternehmensbeteiligungen ausgestattet. Die CDP war bereits vorher der größte Einzelinvestor an der Mailänder Börse und hat in den vergangenen Monaten Beteiligungen an Euronext, der Autobahngesellschaft Autostrade per l’Italia (Aspi), der Telekom-Netzgesellschaft Open Fiber, dem Baukonzern Webuild sowie am Zahlungsdienstleister Nexi erworben. Historisch hält sie nennenswerte Anteile am Mineralölkonzern ENI, an Fincantieri (Werften), Italgas, Snam (Erdgasfernleitungen), der Post und vielen anderen börsen- und nicht-börsennotierten Unternehmen.

Die CDP unterstützt Krisenunternehmen und engagiert sich im Rahmen strategischer Partnerschaften sowie – oft in Partnerschaft mit privaten Investoren – als langfristiger In­vestor in Schlüsselsektoren, wobei darunter ein Großteil der italienischen Wirtschaft verstanden wird. Im Mittelpunkt des neuen Strategieplans stehen Investitionen in Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Klimawandel. Auch bei der nationalen Um­setzung des europäischen Wiederaufbauprogramms spielt die CDP eine zentrale Rolle. Allgemeines Ziel ist die Wahrung der strategischen Interessen des Staates.