M&A in der Finanzbranche

Metro Bank im Fokus von Private Equity

Private Equity hat Interesse an der Metro Bank. Angeblich ging Pollen Street Capital mit einem Übernahmevorschlag auf die FTSE-250-Gesellschaft zu.

Metro Bank im Fokus von Private Equity

Metro Bank im Fokus von Private Equity

Pollen Street Capital ist angeblich interessiert

hip London

Die Private-Equity-Gesellschaft Pollen Street Capital ist Sky News zufolge mit einem Übernahmeangebot auf die Metro Bank zugegangen. Interesse von Finanzinvestoren ist für britische Banken nichts Ungewöhnliches. Vor vier Jahren sah sich die Carlyle Group das Institut an. Die im FTSE-250 notierte Gesellschaft hielt es bislang indes nicht für nötig, sich per Pflichtveröffentlichung zu den Übernahmespekulationen zu äußern.

Aktienkurs legt zu

Pollen Street Capital gehört zu den Anteilseignern der auf den Mittelstand spezialisierten Shawbrook Bank, die schon einmal einen Zusammenschluss mit Metro Bank vorgeschlagen hatte. Auch mit Starling Bank wurden angeblich entsprechende Gespräche geführt. Eine Übernahme von The Co-operative Bank stand ebenfalls schon einmal zur Debatte. Die Metro-Bank-Aktie legte am Montag deutlich zu.

Der US-Milliardär Vernon Hill hatte das Institut 2010 gegründet. Er hatte zuvor in den USA Commerce Bancorp an den Start gebracht. Metro war die erste Neugründung einer „High Street Bank“ seit 138 Jahren. Nach der Finanzkrise herrschte dafür ein günstiges Umfeld. Die Regierung unterstützte „Challenger Banks“, um mehr Wettbewerb ins Retail Banking zu bringen, das von wenigen Großbanken dominiert wird. Hill wollte das Institut zum „Apple der Bankenbranche“ machen.

Scheiternde Herausforderer

Doch die Herausforderer taten sich schwer damit, den Platzhirschen Paroli zu bieten. Die ebenfalls börsennotierte Virgin Money ließ sich von der Nationwide Building Society übernehmen. Bei der Metro Bank stieg 2019 der kolumbianische Milliardär Jaime Gilinski Bacal ein. Zuvor war der Aktienkurs nach einem Bilanzskandal eingebrochen. Das Institut schaffte es zudem nicht, eine vierjährige Anleihe zu platzieren.

Überleben dank Kapitalspritze

Vor zwei Jahren war Bacal gezwungen, einen dreistelligen Millionenbetrag einzuschießen, um Metro Bank über Wasser zu halten. Eine zu hohe Kostenbasis und die Entscheidung der Bankenaufsicht, dem Institut vorerst nicht die Möglichkeit zu geben, die Kapitalanforderungen durch Verwendung eigener Risikomodelle zu reduzieren, hatten das Institut in Bedrängnis gebracht.