wbr Frankfurt – Die Bankengruppe Oddo BHF treibt ihre europäische Expansion voran. Wie Philippe Oddo, geschäftsführender Gesellschafter, am Dienstagabend in Frankfurt vor Journalisten mitteilte, will sich das Haus in weiteren Ländern verstärken. Dazu geht die Bank Partnerschaften ein. So wurde gestern bekannt gegeben, dass Oddo BHF mit der spanischen BBVA eine strategische Allianz im Bereich Brokerage vereinbart habe. Kürzlich hatte die Gruppe zudem mit ABN Amro ein Joint Venture für Dienstleistungen rund um das Aktiengeschäft geschlossen. Neben Partnerschaften sucht Oddo BHF direkte Engagements. Dazu will die Bank in der Schweiz die Privatbank Landolt & Cie mit Standorten in Genf und Lausanne übernehmen. Landolt soll das Oddo-BHF-Geschäft in Zürich ergänzen. Längerfristig seien auch norditalienische Banken interessant; die Region zeichne sich durch ein bemerkenswertes Unternehmertum aus, sagte Philippe Oddo.Für das laufende Jahr liege man nur leicht unter den Planzahlen für 2020. Auf Gruppenebene wurde für 2020 bisher ein Net Banking Income von 350 (i. V. 591) Mill. Euro erzielt. Wichtig sei der Bank ein vorsichtiges Wachstum in schwierigen Zeiten. So habe man den Anstieg der Erträge in den vergangenen vier Jahren bei konstanten risikogewichteten Aktiva (RWA) geschafft. Das harte Kernkapital gemessen an der CET-1-Ratio liege zur Jahresmitte bei 18 % und damit über dem Durchschnitt europäischer Banken.Ein besonderes Augenmerk legt Oddo BHF in den kommenden Jahren auf das Thema Nachhaltigkeit. Ziel sei es, CO2-neutral zu werden. Am weitesten sei man bei der Nachhaltigkeit im Assetmanagement vorangekommen. Ende 2019 verwaltete die Bank 13,7 von 60 Mrd. Euro in ESG-Fonds, was einem Anteil von mehr als 20 % entspricht. Das Ziel liege bei 100 % ESG. Ein weiterer Faktor ist Philippe Oddo wichtig: Er möchte, dass künftig in der Bank Frauen eine größere Rolle spielen und nannte 50 % als Ziel.