Repo-Transaktion über Blockchain funktioniert
bg Frankfurt – Die deutsche Finanzbranche erzielt Fortschritte beim möglichen Einsatz der Blockchain-Technologie. Commerzbank und Deutsche Börse meldeten am Mittwoch gemeinsam, sie hätten erstmals die rechtsverbindliche Abwicklung eines Repogeschäfts auf Basis der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) durchgeführt. Die Transaktion mittels Lieferung gegen Zahlung sei im Rahmen eines gemeinsamen Machbarkeitsnachweises (Proof of Concept) durchgeführt worden, um die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie im Bereich der Wertpapierabwicklung zu untersuchen, heißt es. Dabei wurden zunächst digitale Token in Form von Buchgeld (Cash-Token) sowie von Wertpapieren (Securities-Token) generiert, für die anschließend ein zeitgleicher Austausch der Token per DLT stattfand.Die unmittelbare und gleichzeitige Wertstellung habe eine Abbildung in Echtzeit ermöglicht. Die wesentlichen Vorteile der so verkürzten Abwicklungsdauer lägen in der Senkung des Kontrahentenrisikos und entsprechender Reduktion von Kapitalkosten. Auch könne mit dieser Technologie die unmittelbare und transparente Einbindung von Regulatoren und Aufsehern erfolgen. Nach Neuemissionen habe man “erstmals auch bestehende Wertpapiere in digitale Token umwandeln können”, so Michael F. Spitz, CEO von Main Incubator, der F&E-Einheit der Commerzbank-Gruppe. Der besonderere Fokus habe dabei “der integrierten Zahlungsfunktion – Cash on Ledger” gegolten, wird Jens Hachmeister, bei der Deutschen Börse verantwortlich für den Bereich DLT, Crypto-Assets and New Market Structures, in der Mitteilung zitiert.Die Ergebnisse der prototypischen Abwicklung könnten als Basis für weiterführende Entwicklungen dienen, so die beiden Testpartner. Nächste Schritte seien eng an die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen geknüpft, welche die Voraussetzung für eine verbindliche Einschätzung der Vertragsverhältnisse seien, heißt es. Man ist bestrebt, mit der Technologieentwicklung “Grundsteine für die Finanzmarktinfrastruktur” zu schaffen.