Run auf Run-off
Müllkippen wecken keinen Appetit. Der Betrieb solcher Anlagen kann aber lukrativ sein. Das gilt auch für Abfallverwerter in der Assekuranz, die Stoff für ihre Plattformen für ausgemusterte Lebensversicherungsverträge suchen – und finden. So ist ein Run auf die “Run-offs” entstanden. Nun stärkt der von Private Equity gepushte US-Konzern Athene sein Geschäft in Deutschland mit einer Eigenkapitalspritze von 2,2 Mrd. Euro. Die Amerikaner haben hier das vor, was sie in Amerika bereits durchexerziert haben: Niedrige Zinsen und Druck aus der Politik und von Verbraucherschützern setzten vor rund sechs Jahren den US-Versicherern zu. Daraufhin begannen sie, ihre Altbestände zu verkaufen. Heute gibt es in den USA einen etablierten Markt für diese Zombies. Hierzulande steckt das Run-off-Geschäft noch in den Kinderschuhen. Die Finanzaufsicht BaFin hält Abwicklungsgesellschaften heute aber für eine Möglichkeit, Lösungen für die Probleme der Altbestände zu finden. Klar ist: Erneut machen ausländische Investoren das Geschäft – und deutsche Anleger schauen wieder zu. wb