Sberbank erzielt Rekordgewinn

Höhe der Dividende ist offen

Sberbank erzielt Rekordgewinn

est Moskau – Einen Tag nachdem Russlands zweitgrößte Bank VTB einen Rekordgewinn von 178,8 Mrd. Rubel ausgewiesen hatte, präsentierte gestern auch der Branchenprimus Sberbank einen solchen. Unter dem Strich verdiente das staatliche Geldinstitut 831,7 Mrd. Rubel (11,12 Mrd. Euro). Das sind 11 % mehr als noch ein Jahr zuvor. Die Sberbank führt das unter anderem auf die großflächige Implementierung neuer IT-Lösungen zur Verbesserung des Kundenservice zurück.Die Nettoeinnahmen aus dem Zinsgeschäft stiegen um 3,5 % auf 1,4 Bill. Rubel. Inklusive Gebühren betrugen die operativen Einnahmen vor Rückstellungen 1,94 Bill. Rubel – ein Plus von 8,2 % gegenüber 2017. Die Qualität des Kreditportfolios stieg deutlich an, so dass die Ausgaben für Rückstellungen um 14,6 % auf 225,3 Mrd. Rubel zurückgingen. Als landesweit führendes Geldinstitut, das aufgrund der Bankenkonsolidierung nur noch weiter an Marktmacht gewann und heute über 30 % der landesweit akkumulierten Branchenbilanzsumme auf sich vereinigt, profitierte die Sberbank umso mehr vom Kreditboom. Konkret wuchs das Ausmaß der Unternehmerkredite um 12,9 % auf 12,7 Bill. Rubel an, das Volumen des Privatkundengeschäfts um 25 % auf 5,4 Bill. Rubel.Die Eigenkapitalrendite der Sberbank ging zwar leicht zurück, lag aber dennoch bei über 23 %.Die große Frage ist, ob das Geldinstitut nun tatsächlich 50 % des Gewinns als Dividende an die Aktionäre ausschüttet. Im Budget des Staates, der über die Zentralbank 50 % plus eine Aktie an der Sberbank hält, ist dies jedenfalls veranschlagt. Auch die Sberbank selbst strebt dieses Ziel an, hat sich aber insofern Spielraum bewahrt, als die Dividendenzahlung die Arbeit der Bank nicht erschweren dürfe. Für 2019 jedenfalls hat sie eine Dividende in der Höhe von 50 % des Gewinns geplant. Für 2017 waren es 36,2 % des Gewinns.Der zweite offene Punkt ist der Verkauf der türkischen Konzerntochter Deniz-Bank (vgl. BZ vom 23.5.2018). Die verbindliche Vereinbarung mit dem Käufer Emirates NBD Bank aus den Vereinigten Arabischen Emiraten steht ja seit dem Vorjahr. Der Abschluss wurde aber wiederholt verschoben. So auch jetzt wieder – und zwar vom ersten Quartal 2019 auf das zweite Halbjahr. Wie Sberbank-Finanzchef Alexander Morozov Mitte des Vorjahres erklärte, werde der Verkauf je nach Abschlusszeitpunkt und nach der Kursbewegung innerhalb des vorgesehenen Korridors zwischen 3,4 und 3,7 Mrd. Dollar einbringen.