Wettbewerb um jüngere Kunden

Sparkassen statten ihre App mit Brokeragefunktion aus

Im Wettbewerb mit Neobrokern und und Neobanken rüsten die Sparkassen nach. Ab Mitte 2026 soll mit der Sparkassen-App auch der direkte Handel mit Aktien und ETF möglich sein.

Sparkassen statten ihre App mit Brokeragefunktion aus

Sparkassen statten ihre App
mit Brokeragefunktion aus

Handel mit Krypto-Assets soll Mitte 2026 möglich sein

lee Frankfurt

Um im Wettbewerb mit Neobrokern und Neotradern um die junge Kundschaft nicht unterzugehen, sollen die Sparkassen ihr App-Angebot bald aufrüsten können. Bislang müssen sich die rund 19 Millionen Nutzer der Sparkassen-App zusätzlich die S-Invest-App herunterladen, wenn sie mit Wertpapieren handeln wollen. Sie müssen sich allerdings zusätzlich die S-Invest-App oder die S-Broker-App herunterladen. „Die ersten Kunden werden ab dem Jahreswechsel in der Sparkassen-App direkt Aktien und ETFs kaufen und ETF-Sparpläne mit wenigen Klicks anlegen können“, sagte Sparkassenpräsident Ulrich Reuter dem „Handelsblatt“.

Schub fürs Wertpapiergeschäft

Nach einem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase mit etwa zehn Instituten solle das Angebot im Laufe des ersten Quartals dann schrittweise für mehr Kunden freigeschaltet werden. Reuter zeigte sich zuversichtlich, dass die Erweiterung der Angebotspalette dem Wertpapiergeschäft der Sparkassen 2026 „einen zusätzlichen Schub“ verleihen werde. Bislang verzeichnen die Sparkassen ein leicht wachsendes Wertpapiergeschäft. Gleichzeitig verlieren sie aber insbesondere bei jüngeren Menschen Marktanteile an Wettbewerber wie Trade Republic, Revolut oder Scalable, die dank großen Werbebudgets und einer breiten Leistungspalette hohe Wachstumsraten verzeichnen. Außer in Aktien und ETF ermöglichen die Neobanken auch Investments in Krypto-Assets und zum Teil sogar in Privat Markets.

Krypto-Handel Mitte 2026 möglich

Im Sommer hatten die Sparkassen in einer intern nicht unumstrittenen Grundsatzentscheidung beschlossen, Selbstentscheidern den Handel mit Krypto-Assets zu ermöglichen. Das Angebot soll jedoch nicht beworben werden. Wie Reuter nun klarstellte, soll das Angebot ebenfalls ab Mitte nächsten Jahres verfügbar sein. Ob sie ihren Kunden diese Option freischalten, liegt jedoch im Ermessen der einzelnen Sparkassen.