Stablecoins werden als Sicherheiten im US-Kapitalmarkt salonfähig
Stablecoins werden als Sicherheiten im US-Kapitalmarkt salonfähig
Stablecoins werden als Sicherheiten im US-Kapitalmarkt salonfähig
bg Frankfurt
In den USA hat die scheidende CFTC-Chefin Caroline Pham eine wegweisende Innovation auf den Weg gebracht. Am späten Montag gab die Behörde bekannt, dass Digital Assets wie Bitcoin und Ethereum, aber auch der Stablecoin USDC als Sicherheiten (Collateral) bei Terminmarktgeschäften akzeptiert werden sollen. Eine Inklusion von tokenisierten Wertpapieren wie US-Staatsanleihen und Anteilen an Geldmarktfonds soll geprüft und dann dazu weitere Guidance gegeben werden.
Enges Monitoring durch die Aufsicht für den Anfang
Das neue Collateral-Regime startet als auf drei Monate angelegtes Pilotprogramm, in dem die Futures Commission Merchants (FCMs) wöchentlich Bericht erstatten an die CFTC, damit diese das eng begleiten kann. Die zuvor prohibitive Haltung der CFTC (Commodity Futures Trading Commission) gegenüber tokenisierten Assets wurde schon mit dem dem Genius Act gestrichen. Dieser hatte Regeln für den Stablecoin-Primärmarkt formuliert.
Tether hat das Nachsehen
Mit dem neuen Regelwerk kommen Digital Assets raus aus dem Offshore-Bereich und direkt unter US-Aufsicht. Bemerkenswert ist, dass der von Circle emittierte USDC-Stablecoin der einzig zugelassene ist - und Tether's USDT außen vor ist. Tether plant, mit USAT einen in den USA zugelassenen Stablecoin aufzulegen. Allerdings ist Konkurrent Circle schon sehr viel besser integriert mit der traditionellen Finanzindustrie und damit als Partner für Kapitalmarkt-Transaktionen geeignet.
Das USDC-Experiment
Im September hatte die Deutsche Börse Circle als ersten Stablecoin-Partner für das deutsche und europäische Geschäft auserkoren. Das findet in der Compliance nach den Regeln der EU-Verordnung für den Kryptomarkt Micar statt, wofür Circle eine Lizenz als E-Money-Institut hat. Was bislang kaum jemand auf dem Zettel hat: Die Deutsche Börse ist im US-Terminmarkt schon mit Coinbase Derivatives in einer Partnerschaft verbunden, und zwar über die EEX-Tochter Nodal Clear. Die beiden Partner hatten schon Mitte Juni bekannt gegeben, USDC als Sicherheit für das „margined futures trading“ zu integrieren - eine Maßnahme, die mit Erlaubnis der CFTC ziehen soll.
Stablecoins für US-Futures-Geschäfte
Das ist nun der Fall. Und damit befindet sich das Trio Coinbase, Circle und Nodal Clear in einer Pole Position für die Integration von Stablecoins in US-Futures-Geschäfte. Coinbase Custody Trust übernimmt die Verwahrung nebst der schnellen Anbindung für die Stellung von Sicherheiten. Das sind komplexe Prozesse, die möglichst automatisiert ablaufen sollen. Nodal Clear nimmt seit Mai das Clearing für erste Futures-Kontrake auf Kryptowährungen vor. CEO ist Paul Cusenza.
Coinbase und Circle sind traditionell eng verbunden und beide börsennotiert. Sie dürften auch schon gerüstet sein für die nun mögliche Integration von tokenisierten Wertpapieren in den Terminmarkt, wie es die CFTC vorsieht. Für die Deutsche Börse besteht mit ihrer Tochter Nodal Clear die Chance, als Partner der US-Konzerne gut positioniert zu sein für die weitere Entwicklung am Futures-Markt.

Rod Lamkey / CNP
