Pimco Europe

Stellenkahlschlag in München

Trotz eines Rekordjahres baut der Assetmanager Pimco, eine Tochter der Allianz, in seiner Europaeinheit am Standort München fast jede dritte Stelle ab.

Stellenkahlschlag in München

sto Frankfurt

Für die Mitarbeiter ist es ein unerwarteter Schock: Trotz eines Rekordjahres baut der Assetmanager Pimco, Tochter der Allianz, in seiner Europaeinheit am Standort München fast jede dritte Stelle ab. Betroffen ist das Fondsmanagement für Drittkundengelder (also nicht das Management der Allianz-Gelder) sowie die dazugehörigen Support-Einheiten, wie ein Sprecher von Pimco Europe auf Anfrage bestätigte. Insgesamt 54 der bislang rund 160 Stellen sind von dem Abbau betroffen, dies sind 19 Jobs im Portfoliomanagement und 35 im Middle Office.

„Wir bewerten fortlaufend unsere Standort-, Ressourcen- und Produktplanung, um rasch auf das sich verändernde globale Umfeld reagieren zu können, Anlagegelegenheiten für unsere Kunden zu nutzen und sicherzustellen, dass Pimco global bestmöglich aufgestellt ist, um Anlagegelegenheiten zu nutzen“, begründete der Sprecher den unerwarteten Schritt. Weitere Informationen zu dem überraschenden Schritt gab es nicht. Offenbar hat die US-Fondsgesellschaft, die zugleich der größte Anleiheinvestor der Welt ist, beschlossen, das Geschäft mit Drittkunden grundsätzlich auf wenige Standorte zu konzentrieren, verlautete in Finanzkreisen. Somit werden am Standort München nur noch die Gelder der Allianz eigenständig im Portfoliomanagement betreut, die Drittkundengelder werden hingegen an den größeren Investmentstandorten wie London verwaltet. Zwangsläufig fallen damit auch Stellen im Support weg, die mit dem Portfoliomanagement zusammenhängen. Solche Arbeiten werden künftig von Dublin oder Texas aus erledigt. In München verbleiben damit rund 100 Mitarbeiter aus Vertrieb, Legal, Regulierung oder Compliance.

2020 hatte Pimco mit 1,3 Bill. Euro sowohl global als auch in Deutschland mit weit jenseits von 300 Mrd. Euro Rekordzahlen beim verwalteten Vermögen erreicht. Frank Witt, Vorsitzender der Ge­schäftsleitung von Pimco Europe, hatte der Börsen-Zeitung zugleich von großen Fortschritten bei der Digitalisierung berichtet (vgl. BZ vom 8. März).