Immobilienfinanzierer

Steuereffekt hemmt Gewinnschub bei Aareal

Im Zuge einer Überprüfung „eines Sachverhalts rund um ein früheres Fondsinvestment, das im Jahr 2012 veräußert wurde“, hätten sich neue Erkenntnisse bei der Aareal Bank ergeben, hieß es.

Steuereffekt hemmt Gewinnschub bei Aareal

bn Frankfurt

Ein Steuereffekt hat das Ergebnis der Aareal Bank im zweiten Quartal belastet, wie der Wiesbadener Immobilienfinanzierer am Montag nach Handelsschluss ad hoc mitgeteilt hat. Im Zuge einer Überprüfung „eines Sachverhalts rund um ein früheres Fondsinvestment, das im Jahr 2012 veräußert wurde“, hätten sich neue Erkenntnisse ergeben, hieß es. Die daraus resultierenden Belastungen beziffert die Gesellschaft auf 11 Mill. Euro im sonstigen betrieblichen Ergebnis für das zweite Quartal und auf weitere 26 Mill. Euro in der Steuerposition des Geschäftsjahres 2021. Die Bank werde entsprechende Rückstellungen bilden beziehungsweise die erwartete Steuerquote des Gesamtjahres anpassen, hieß es.

Trotz dieser Belastung geht das Management davon aus, dass das Betriebsergebnis im zweiten Quartal deutlich höher ausgefallen ist als im schwachen, von Risikovorsorge und anderem Aufwand geprägten Vorjahreszeitraum. Den Angaben zufolge rechnet die Bank mit einem operativen Gewinn von 41 Mill. Euro nach 2 Mill. im zweiten Quartal 2020 sowie 32 Mill. Euro im ersten Quartal dieses Jahres. An der Pro­gnose eines Betriebsergebnisses zwischen 100 Mill. und 175 Mill. Euro im Gesamtjahr hält die Gesellschaft fest. Die Steuerquote dürfte bei 55% liegen, sollte die Mitte der Spanne getroffen werden, wie erklärt wird. Im nachbörslichen Handel am Montag rutschte der Aktienkurs des S-Dax-Wertes daraufhin kurz ab, um den Verlust sogleich überzukompensieren.

Die Erträge des Instituts haben im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich um 14% zugelegt, wie es hieß. Der Zinsüberschuss stieg demnach binnen Jahresfrist um 20 Mill. auf 142 Mill. Euro und erreichte damit den höchsten Stand seit fast vier Jahren. Den Provisionsüberschuss gibt die Aareal Bank mit 59 Mill. nach 54 Mill. im zweiten Quartal 2020 an. Die Risikovorsorge reduzierte sich unterdessen um 15 Mill. auf 33 Mill. Euro, während der Verwaltungsaufwand um 9 Mill. auf 118 Mill. Euro stieg.

Das Neugeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung habe sich im zweiten Quartal „weiterhin dynamisch“ entwickelt, heißt es. Sein Volumen betrug demnach rund 2,2 Mrd. Euro, rund 70% mehr als im zweiten Quartal 2020. Das Portfolio sei damit planmäßig auf 28,5 Mrd. Euro von 26,3 Mrd. gestiegen.