Mit einem Paukenschlag weitet Japans zweitgrößte Finanzgruppe Sumitomo Mitsui (SMFG) ihr Asien-Geschäft nach Indien aus. Für 75% der Anteile des Kreditgebers Fullerton zahlt SMFG rund 2 Mrd. Dollar an den derzeitigen Besitzer Temasek, die Investment-Gesellschaft des Stadtstaates Singapur. Die restlichen Anteile wollen die Japaner später erwerben. SMFG ist in Japan nach Marktkapitalisierung die Nummer 2 hinter Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG).

Mit der Übernahme einer Retail-Plattform in Indien will SMFG nach eigenen Angaben ihr Asien-Geschäft ausbauen und verweist zur Begründung auf das rapide Wachstum von Bevölkerung und Mittelschicht. Fullerton wurde im Jahr 1994 gegründet und beschäftigt 14000 Angestellte. Die Gesellschaft betreibt mehr als 650 Filialen und legt den Fokus auf Privatkredite, die sich insgesamt auf 250,5 Mrd. Rupien (2,8 Mrd. Euro) belaufen. Die Nettozinsmarge von 11,3% ist indienweit die höchste unter allen großen Kreditgebern.

Im abgelaufenen Jahr verbuchte Fullerton bei Einnahmen von umgerechnet 366 Mill. Euro einen Verlust von 140 Mill. Euro. Ende Juni hatte SMFG bereits 5% von Rizal Commercial Banking von den Philippinen für 94 Mill. Dollar erworben. Rund zwei Drittel der indischen Bevölkerung besitzen bisher kein Bankkonto.