– Unicredit macht Ende Juni ihr Kredit-Research dicht. Entsprechende Informationen der Börsen-Zeitung hat ein Sprecher am Mittwoch bestätigt. Im Rahmen der Strategie, die Aktivitäten zu straffen, habe sich das Institut dazu entschlossen, die Veröffentlichung von Credit Research einzustellen, erklärte er. Am Makro- und Strategie-Research werde das Haus festhalten, um den Bedürfnissen seiner Kunden gerecht zu werden.

Mit der anstehenden Kürzung setzt die italienische Großbank ihren Rückzug aus Research-Aktivitäten fort. Ende 2011 hatte die Gesellschaft bereits ihr Aktien-Cash-Research für Westeuropa eingestellt und ersatzweise eine Kooperation mit Kepler Capital Markets vereinbart, die einige der Aktienanalysten von Unicredit übernahm. Im Fall des Credit Research zeichnet sich eine solche Vereinbarung offenbar nicht ab. Vom Aus für diesen Bereich sind nach Angaben des Sprechers 14 Beschäftigte betroffen. Man bemühe sich um sozialverträgliche Lösungen, hieß es.

Im Markt wird dem Credit Research von Unicredit ein ausgezeichneter Ruf attestiert. Gute Analysen hätten Unicredit in der Vergangenheit geholfen, Mandate von Banken, Emittenten von Covered Bonds oder von Unternehmen an Land zu ziehen. Unicredit-Chef Andrea Orcel reduziert die Kosten und baut Personal ab, vor allem in Deutschland. Zudem hat die Bank Abläufe vereinfacht und etwa die Handelsaktivitäten in Mailand konzentriert.