Orcel stiftet Verwirrung über Commerzbankbeteiligung
Orcel stiftet Verwirrung über Commerzbankbeteiligung
Orcel stiftet Verwirrung über Commerzbankbeteiligung
Reuters/lee Mailand
Die italienische Großbank Unicredit kontrolliert nach eigenen Angaben 29% der Commerzbank-Aktien. Man habe nun die volle Kontrolle über die physischen Anteile, sagte Unicredit-Chef Andrea Orcel am Mittwoch. Die Bank stehe bei ihrer Beteiligung nicht unter Druck. „Das Abwärtsrisiko ist abgedeckt, und wir haben eine Rendite von 20% gesichert“, erklärte Orcel. „Wir können einfach dasitzen und abwarten, wie sie sich entwickeln.“ Eine offizielle Mitteilung über die Erhöhung der Anteile veröffentlichte Unicredit bis zum späten Mittwochnachmittag allerdings nicht. Zuvor hatte das Institut jede Erhöhung als kursrelevante Mitteilung auf seiner Website veröffentlicht. Auch der Commerzbank liegt nach Angaben einer Sprecherin keine entsprechende Stimmrechtsmitteilung vor.
Übernahmeangebot rückt näher
Beim Erreichen der Schwelle von 30% ist Unicredit verpflichtet, allen Commerzbank-Aktionären ein Übernahmeangebot zu unterbreiten, dass sich am gewichteten Aktienkurs der vergangenen drei Jahren orientiert. Unabhängig davon muss das Institut ein neues Inhaberkontrollverfahren bei der Europäischen Zentralbank einleiten, wenn es die bislang genehmigte Schwelle von 29,9% überschreitet. Dies gilt allerdings als Formalie. Weder die Bankenaufsicht noch das Bundeskartellamt haben erkennen lassen, dass sie eine Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit-Mutter für problematisch halten.
Auswirkungen auf drei Märkte
Deutschland sei einer von drei Märkten, die für Unicredit in Bezug auf Übernahmen eine wesentliche Veränderung bedeuten würden, sagte Orcel. Die anderen seien Italien und Polen. Ein Geschäft in Deutschland sei zwar nicht zwingend notwendig. „Aber wir könnten damit zu den richtigen Konditionen erheblichen Mehrwert schaffen.“
