US-Autoteilehändler First Brands sucht Gläubigerschutz
US-Autoteilehändler First Brands sucht Gläubigerschutz
Private-Debt-Fonds
stehen bei US-Pleite
im Feuer
bg Frankfurt
Der US-Autoteilehändler First Brands hat Gläubigerschutz nach Chapter11 beantragt. Die Verbindlichkeiten werden von der „Financial Times“ auf bis zu 10 Mrd. Dollar geschätzt, wobei vor allem Mittel aus Private-Debt-Fonds bezogen wurden, die wiederum Kreditlinien von den Banken erhalten haben. Damit käme es zu einer Risikokaskade, sollte First Brands keine Restrukturierung gelingen. Für diese wurde den Texanern von ihren Gläubigern eine Kreditlinie über 1,1 Mrd. Dollar bewilligt. Charles Moore von Alvarez & Marsal wurde als Chief Restructuring Officer berufen.
Zweite Pleite in Folge
Nach Tricolor stellt FirstBrands die zweite Pleite bei den US-Autozulieferern innerhalb von Wochen dar. Bei FirstBrands wird befürchtet, dass es noch außerbilanzielle Verbindlichkeiten gibt. Die Investmentbank Jefferies hat viele Transaktionen für First Brands arrangiert. Mit dem Unternehmen verbundene Vehikel wie Carnaby Capital Holdings hatten vergangene Woche schon Gläubigerschutz gesucht. Gegen Gründer Patrick James liefen schon Betrugsverfahren. Der Abverkauf von First-Brands-Anleihen hatte in der vergangenen Woche den Druck erhöht, ein Rettungspaket zu schnüren.
Banken indirekt involviert
Es wird befürchtet, dass die Pleiten von First Brands und jener von der im Subprime-Sektor tätigen Tricolor auf die Kreditmärkte ausstrahlen werden. Zudem dürften nun die Kreditvergabestandard, die Besicherungspraxis von Ausleihungen durch Private Credit sowie die Risiken von Banken in ihrer Verbindung zu Private Credit näher unter die Lupe genommen werden. Die EU-Aufseher planen dazu grundsätzlich einen Stresstest, der aber noch nicht konkret angesetzt ist.
