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US-Behörden untersuchen Insiderhandel bei Binance

Die Ermittlungen gegen den Kryptohändler Binance weiten sich immer mehr aus. Nun untersuchen US-Behörden auch noch, ob es Insiderhandel bei der staatenlosen Kryptobörse gegeben hat.

US-Behörden untersuchen Insiderhandel bei Binance

Die US-Behörden haben ihre Ermittlungen gegen die Kryptobörse Binance ausgeweitet. Die Aufseher gehen nun auch einem Verdacht auf Insiderhandel und Marktmanipulation nach, wie Bloomberg mit Verweis auf informierte Personen berichtet. An der Untersuchung sind Ermittler der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) beteiligt, die sich in den vergangenen Wochen an potenzielle Zeugen gewandt hätten, sagte eine der Personen. Obwohl Binance nicht in einem bestimmten Land ansässig ist, betreibt das Unternehmen einen umfangreichen Handel, bei dem Kunden digitale Token im Wert von mehreren Milliarden Dollar kaufen und verkaufen, ohne dass dies von staatlichen Aufsichtsbehörden überwacht wird. Dadurch hat die Börse Einblick in Millionen von Transaktionen, und die Behörden in den USA und zahlreichen anderen Ländern fragen sich, ob das Unternehmen diesen unüberwachten Zugang ausgenutzt hat, um etwa Frontrunning bei Kundenaufträgen zu begehen.

„Null-Toleranz-Politik“

Ein Binance-Sprecher teilte mit, das Unternehmen habe eine „Null-Toleranz-Politik“ für Insiderhandel und einen „strengen ethischen Kodex“. Es gebe seit langem Richtlinien für die interne Untersuchung von Fehlverhalten und die Rechenschaftspflicht von Mitarbeitern. Eine Kündigung sei dabei noch die geringste Auswirkung. Eine Sprecherin der CFTC lehnte eine Stellungnahme ab.

US-Chef ging wegen strategischer Differenzen

Die Einhaltung von Vorschriften bereitet Binance und Gründer Changpeng Zhao, der sich CZ nennt, ständig Kopfzerbrechen. Eine immer länger werdende Liste von Ländern hat das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften aufgefordert, ihre Dienstleistungen innerhalb ihrer Grenzen einzustellen, da sie angeblich nicht über die erforderlichen Lizenzen verfügen. In den USA haben das Justizministerium und die Steuerbehörde Internal Revenue Service (IRS) strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet, um zu prüfen, ob Binance ein Kanal für Geldwäsche und Steuerhinterziehung war. Allerdings ist noch nicht entschieden, ob die Untersuchungen auch zu offiziellen Maßnahmen führen. Zuletzt hatte Binance im August nach nur vier Monaten seinen US-Chef verloren. Als Grund für die Trennung gab dieser strategische Differenzen an.