Wells Fargo prüft Verkauf von Sparte
sp New York – Die US-Retailbank Wells Fargo denkt laut US-Medien über den Verkauf ihres Geschäfts mit Services für Pensionspläne von Unternehmen nach. Das berichtet das “Wall Street Journal” unter Berufung auf Insider. Eine Transaktion könnte demnach bis zu 1 Mrd. Dollar einspielen. Die Bank mit Sitz in San Francisco nahm zu dem Bericht keine Stellung.Das Institut ist seit mehr als zwei Jahren damit beschäftigt, die Folgen einer Reihe von Skandalen rund um den Vertrieb der Bank aufzuarbeiten, und ist in diesem Zusammenhang auch bemüht, einzelne Geschäftsbereiche zu verschlanken. In diesem Jahr hat Wells Fargo unter anderem dem Verkauf von Filialen in drei Bundesstaaten im Mittleren Westen zugestimmt und Aktivitäten in Puerto Rico, im Geschäft mit Autokrediten und Gehaltsservices abgegeben. Die Bank prüft laut früheren Medienberichten außerdem den Verkauf ihres Immobilienbrokers Eastdil Secured.Das Geschäft mit Services rund um die Verwaltung von betrieblichen Pensionsplänen, das unter anderem Buchführung sowie Dienstleistungen rund um Trust und Custody umfasst, gehört zur Division Wealth- und Investmentmanagement, zu der unter anderem auch die Broker Wells Fargo Advisors und Abbot Downing gehören. An der Spitze steht seit dem vergangenen Jahr Jonathan Weiss, der bis 2020 rund 600 Mill. Dollar einsparen will. Im August kündigte Weiss an, einen Spezialisten anzuheuern, der die Effizienz der Einheit überprüfen werde.Wells Fargo, gemessen an der Bilanzsumme die drittgrößte US-Bank, steht seit Herbst 2016 im Fokus der Aufsichtsbehörden. Damals musste das Institut einräumen, dass Mitarbeiter über Jahre insgesamt mehr als 3,5 Millionen Phantomkonten für Kunden eingerichtet hatten. Erst im Februar hat die US-Notenbank in einem außergewöhnlichen Schritt der Bank wegen fortgesetzter Probleme bis auf Weiteres untersagt, ihre Bilanzsumme auszuweiten.