Wiesbadener Volksbank erteilt Fusionen eine Absage

Institut sieht sich für längeres Zinstief gewappnet

Wiesbadener Volksbank erteilt Fusionen eine Absage

lee Wiesbaden – Die Wiesbadener Volksbank sieht sich auch bei anhaltend niedrigen und negativen Zinsen mittelfristig gut für die Zukunft gerüstet. “Wir werden auch 2024 noch schöne schwarze Zahlen schreiben”, sagte Vorstandschef Matthias Hildner am Dienstag. Vor diesem Hintergrund hege das Institut keine Fusionspläne: “Natürlich beobachten wir die Entwicklung, aber auch die anderen genossenschaftlichen Institute in unserer Region kommen ganz gut alleine zurecht.”2018 hat die Wiesbadener Volksbank mit leicht rückläufigen Ergebnissen abgeschlossen. Das Betriebsergebnis vor Bewertung sank demnach um 5,5 % auf 46,7 Mill. Euro. Der Überschuss stagnierte bei 13,2 Mill. Euro. Der abschmelzende Zinsüberschuss und steigende Ausgaben seien jedoch durch ein starkes Kreditwachstum abgefedert worden, das erneut vor allem aus der privaten und gewerblichen Finanzierung von Wohnimmobilien resultierte. Der Bestand an Kundenforderungen erhöhte sich den Angaben zufolge um 6,2 % auf 3,65 Mrd. Euro, wobei Tilgungsrückflüsse in Höhe von 400 Mill. Euro durch Neugeschäft kompensiert worden seien.Von der befürchteten Konjunktureintrübung war im Geschäftsgebiet der Wiesbadener wenig zu spüren. Jedenfalls reduzierte das Institut aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage der Region und der stabilen Verfassung der Unternehmen die ohnehin moderate Risikovorsorge weiter von 6,6 Mill. Euro im Vorjahr auf 6,0 Mill. Euro.Der Provisionsüberschuss legte den Angaben zufolge um 6,5 % auf 27,8 Mill. Euro zu. Dazu trug neben den Courtagen in der Immobilienvermittlung vor allem das dank massiver Kursgewinne an den Aktienmärkten starke Wertpapiergeschäft bei, wie Hildner ausführte. Zwar seien die rund 120 000 Kunden der Wiesbadener Volksbank bei der Aktienanlage ähnlich zurückhaltend wie der Bevölkerungsdurchschnitt. Angesichts des Dauerzinstiefs sei jedoch ein Bewusstseinswandel zu verzeichnen. Fondssparpläne und vermögensverwaltende Anlageformen seien zunehmend gefragt.Der Vorstand schlägt eine unveränderte Dividende von 6 % vor. Für 2019 rechnet das Institut mit weiterhin sinkenden Erträgen, die in einem Ergebnisrückgang von 5 bis 10 % münden werden.