Wohnen lockt wieder Investoren an
Wohnen lockt wieder Investoren an
Bestandsobjekte sind gefragter als Neubau – Family Offices vorne dabei
tl/knd
Das Transaktionsgeschehen am deutschen Markt für Wohnimmobilien gewinnt deutlich an Schwung. Im ersten Quartal haben sich die An- und Verkäufe von Paketen aus Mehrfamilienhäusern, Studentenwohnheimen und Boardinghäusern im Vergleich zum ersten Quartal verdreifacht. Gefragt sind in erster Linie bereits bestehende Objekte, während Neubauten angesichts gestiegener Zinsen und hoher Baupreise nur sehr selektiv gefragt sind.
Auch bei Bestandsobjekten ist man noch weit entfernt von den Transaktionsvolumina vor der Zinswende. Zu beobachten sind hier größere Paketverkäufe einzelner (Wohn-) Immobilienfonds, die unter hohen Mittelabflüssen leiden oder von Immobiliengesellschaften, die ihre Finanzierungsstruktur wieder ins Lot bringen wollen.
Deutsche Family Offices und einzelne ausländische Institutionelle gehören zu den ersten Investorengruppen, die bei deutschen Wohnungen wieder vermehrt zugreifen. Sie locken langfristig verlässlichen Ausschüttungen, die auf praktisch nicht vorhandenen Leerständen und stetig steigenden Mieten fußen.
Sehr interessiert sind Investoren derzeit auch an Wandelanleihen, die die deutschen Immobilienkonzerne in den vergangenen Monaten platziert haben. Das überaus große Interesse zeigt sich daran, dass die Wandelanleihen nicht nur gut angenommen, sondern auch überzeichnet waren. In einem Fall war eine Wandelschuldverschreibung eines Konzerns fast fünffach überzeichnet. Für die Investoren ist die Form der Geldanlage derzeit besonders attraktiv, weil die Immobilienkonzerne den Weg aus der Krise gefunden haben und damit auch wieder auf steigende Kurse gesetzt wird. Für die Immobilienkonzerne sind Wandelanleihen angesichts der aktuellen Zinsen ein beliebtes Instrument, sich günstig frisches Geld zu besorgen.
Schwerpunkt Seiten 5 und 6