Caixabank, Bankia

Bankia verabschiedet sich mit soliden Jahreszahlen

Bankia geht mit einer relativ soliden Jahresbilanz 2020 in die Fusion mit Caixabank. Der Reingewinn fiel gegenüber 2019 um mehr als die Hälfte auf 230 Mill. Euro. Für die Folgen der Pandemie bildetet die Bank Rückstellungen von 505 Mill. Euro,...

Bankia verabschiedet sich mit soliden Jahreszahlen

ths Madrid

Bankia geht mit einer relativ soliden Jahresbilanz 2020 in die Fusion mit Caixabank. Der Reingewinn fiel gegenüber 2019 um mehr als die Hälfte auf 230 Mill. Euro. Für die Folgen der Pandemie bildetet die Bank Rückstellungen von 505 Mill. Euro, davon 195 Mill. Euro im zweiten Halbjahr. Vor allem das Schlussquartal lief besser als erwartet. Man gehe nun gestärkt in die Fusion mit dem heimischen Mitbewerber Caixabank, die Ende dieses Quartals vollzogen wird, erklärte der Vorstandschef von Bankia, José Ignacio Goirigolzarri, am Donnerstag auf der letzten Bilanzpressekonferenz in Madrid.

Der Zinsüberschuss sank um 6% auf 1,9 Mrd. Euro, wobei er im vierten Quartal mit fast 500 Mill. Euro höher lag als in den drei Vorquartalen. „Wir werden mindestens bis 2026 negative Zinsen haben. Das be­deutet eine strukturelle Veränderung unseres Geschäfts“, sagte der Bankia-Chef. Dies sei auch die Rationale der Übernahme durch die katalanische Caixabank. So werden die Filialen von Bankia bis zum Sommer in Caixabank umbenannt.

Gut lief es für Bankia (60% der Aktien hält der staatliche Rettungsfonds Frob) bei den Provisionen, die 2020 um 12% auf 1,2 Mrd. Euro zulegten. Dahinter steckt vor allem das Geschäft mit Investmentfonds und Versicherungen. Der Normalkunde hätte keine höheren Gebühren zu fürchten und Goirigolzarri schloss aus, den Privatkunden die Negativzinsen aufzubrummen, so wie es andere spanische Banken für Einlagen ab 100000 Euro bereits tun.

Trotz der coronabedingten Rezession blühte auch das Hypothekargeschäft (+14%). „Das hat uns überrascht“, gestand Goirigolzarri. Die Betriebskosten sanken, da die Sy­ner­gien aus der Übernahme der ebenfalls geretteten BMN höher ausfielen als zunächst veranschlagt.

Bankia konnte seine harte Eigenkapitalquote auf 16,17% verbessern und liegt damit an der Spitze der spanischen Großbanken. Goirigolzarri erwartet aus Wettbewerbsgründen keine Einwände der Aufsichtsbehörden. Mit einem Marktanteil im Retailgeschäft von rund 25% sei die neue Caixabank nicht größer als Marktführer in anderen Ländern, wie Frankreich.

Zur Organisation nach der Fusion sagte der Bankia-Chef nichts. Es gilt als ausgemacht, dass Goirigolzarri Vorsitzender des fusionierten Instituts wird, wenn auch mit weniger exekutiven Funktionen, und Gonzalo Gortázar von Caixabank in der ge­stärkten Rolle des CEO weitermacht.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.
Es wurden keine Inhalte gefunden, die den Filterkriterien entsprechen.