Konsumgüterindustrie

Beiersdorf hält Umsatzrückgang in Grenzen

Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat 2020 den Umsatzrückgang eingegrenzt und im Corona-Jahr Marktanteile hinzugewonnen. Wegen unvermindert hoher Investitionen in neue Produkte und die Digitalisierung brach der Gewinn jedoch ein. Unter dem Strich...

Beiersdorf hält Umsatzrückgang in Grenzen

Reuters Hamburg

Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat 2020 den Umsatzrückgang eingegrenzt und im Corona-Jahr Marktanteile hinzugewonnen. Wegen unvermindert hoher Investitionen in neue Produkte und die Digitalisierung brach der Gewinn jedoch ein. Unter dem Strich stand für das vergangene Jahr ein Ergebnis vor Sondereffekten von 636 Mill. Euro; fast ein Fünftel weniger als 2019, wie aus den am Dienstagabend veröffentlichten Geschäftszahlen des Hamburger Dax-Konzerns hervorgeht. Trotzdem soll den Aktionären eine unveränderte Dividende von 70 Cent je Aktie gezahlt werden. Der Umsatz schrumpfte organisch um 5,7% auf rund 7 Mrd. Euro. In der ersten Jahreshälfte waren die Erlöse noch um fast 11% gefallen.

„Während der Umsatz Pandemie-bedingt im Jahr 2020 rückläufig war, haben wir unser Investitionstempo in vollem Umfang aufrechterhalten“, erklärte Konzernchef Stefan De Loecker. Dadurch sinke kurzfristig die Profitabilität. „Wir halten es trotzdem für den richtigen Weg, weil heute die Basis für wettbewerbsfähiges nachhaltiges Wachstum gelegt wird.“ Beiersdorf hatte vor zwei Jahren im Rahmen seiner Strategie „Care plus“ jährliche Investitionen von 70 Mill. bis 80 Mill. Euro angekündigt. In den nächsten fünf Jahren sind zusätzliche Ausgaben von 300 Mill. Euro geplant. Ziel sei es, weitere Marktanteile zu gewinnen. In der Zeit nach der Pandemie werde der Betriebsgewinn der Kosmetiksparte stärker wachsen als der Umsatz, erklärte De Loecker.

Für 2021 zeigt sich der Vorstandschef optimistisch: „Wir haben in diesem Jahr noch einige Unsicherheiten. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir mit dem Anlauf der Impfungen in vielen Ländern bis Ende des Jahres deutliche Verbesserungen sehen werden.“ Für die Consumer-Sparte stellte De Loecker ein nicht beziffertes Umsatzwachstum und eine operative Ebit-Rendite auf Vorjahreshöhe in Aussicht. Der Umsatz der Klebstoff-Tochter Tesa solle ebenfalls wachsen, die operative Marge werde wegen „signifikanter“ Investitionen jedoch unter der von 2020 liegen.