Marktkonzentration

BNP Paribas strebt im Aktiengeschäft an die Spitze

Nach der Übernahme des Prime Brokerage der Deutschen Bank strebt die französische Großbank die europäische Marktführerschaft im Aktiengeschäft an.

BNP Paribas strebt im Aktiengeschäft an die Spitze

lee Frankfurt

Während sich viele europäische Großbanken aus dem kapitalintensiven Aktiengeschäft zurückziehen, will BNP Paribas den Wall-Street-Banken nicht das Feld überlassen. Wie Olivier Osty, Leiter des Bereichs Global Markets, der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte, strebt die französische Großbank nach der am Mittwoch abgeschlossenen Übernahme des Prime Brokerage der Deutschen Bank die europäische Marktführerschaft an.

Ähnlich wie bei der Deutschen Bank stand das Aktiengeschäft auch bei BNP Paribas lange im Schatten des deutlich größeren Geschäfts mit festverzinslichen Wertpapieren, Währungen und Rohstoffen (siehe Grafik). Während sich die Deutsche Bank im Rahmen des 2019 eingeleiteten Konzernumbaus aus dem Geschäft verabschiedete, schlug BNP Paribas den entgegengesetzten Weg ein und baute den Bereich konsequent aus. Außer dem Prime Brokerage der Deutschen Bank mit rund 900 Beschäftigten verleibten sich die Franzosen auch ihre frühere Partnerin Exane ein. Außerdem buhlt BNP Paribas um die Hedgefonds-Kunden der Schweizer Großbank Credit Suisse, nachdem diese im vergangenen Jahr mit der Archegos-Pleite Schiffbruch erlitten hatte.

Bei den europäischen Ambitionen belässt es BNP Paribas jedoch nicht, wie Osty deutlich machte. Das Institut will sich demnach für internationale Kunden, die im Prime-Bereich nicht nur auf US-Akteure setzen wollen, als Alternative zu Credit Suisse etablieren. „Wenn wir in Europa die Nummer 1 sind, werden amerikanische Kunden viel mehr mit uns zusammenarbeiten, und wir können möglicherweise den fünften oder sechsten Platz in den USA anvisieren“, sagte er. Die Nummer 1 der europäischen Banken in den USA zu werden sei zwar schwer, aber erreichbar.

Osty rechnet im Prime Brokerage mit einer Marktkonzentration, für die er sein Institut gut gewappnet sieht. Neben der anspruchsvollen technischen Plattform verfügt BNP Paribas nach dem Verkauf des US-Retailgeschäfts über ausreichend Mittel für weitere Übernahmen.

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